Spinnen im Regenwald
Spinnen kommen überall in Afrika vor, die größten Arten leben jedoch im Regenwald, wo es heiß und feucht ist. Sie fühlen sich da wohl, wo sie ein Netz bauen können oder Höhlen graben.
Die afrikanische Vogelspinne
Der Star unter den afrikanischen Spinnen ist die haarige Vogelspinne. Ihre Heimat sind die tropischen Wälder Afrikas. Sie ist eine der größten Spinnen des Kontinentes und lebt auf Bäumen. Sie liebt die heißen und schwülen Temperaturen. Auf ihrem Speiseplan stehen Grillen und andere kleine Insekten. Sie ist giftig und kann sich durch einen schnellen Abwehrbiss gut verteidigen. Trotzdem ist sie ein echtes Nervöselchen. Wenn sich ein Feind nähert, flüchtet sie blitzartig und lässt sich auch gerne fallen. Während des Falles rollt sie sich zusammen, um die Gegner zu täuschen und sprintet dann auf dem Boden weiter. Die Vogelspinne hat eine Lebenserwartung von zwanzig Jahren. Auch im Erwachsenenalter wächst sie noch und wird bis zu sechs Zentimeter groß. Wie kann man die männlichen Tiere von dem weiblichen Tieren unterscheiden? Die Männchen sind ab einer bestimmten Körpergröße wesentlich dunkler als die Weibchen. Übrigens: Vogelspinnen sind giftig, aber uns Menschen können sie nicht gefährlich werden. Ihr Biss hat eine ähnliche Wirkung wie der Stich einer Hornisse. Nur wenn du allergisch auf Insektenstiche reagierst, solltest du Vogelspinnen meiden.
Frisst die Vogelspinne Vögel?
Trotz ihres Namens ist nicht bekannt, dass sie Vögel frisst. Mit Beginn der Dämmerung begibt sich die Vogelspinne an den Eingang ihrer Wohnhöhle, wo sie ihren Beutetieren auflauert. Ein Geflecht aus feinen Seidenfäden vor und in der Wohnhöhle verraten der Spinne die Position des potenziellen Beutetiers. Sobald dieses nahe genug herangekommen ist, stürzt sich die Spinne darauf und injiziert mit ihren beiden großen Zähnen das Gift. Die Zähne sind hohl wie eine Spritzenkanüle. Sie ernährt sich von Insekten, Eidechsen, Mäusen und Grillen. Woher hat die Vogelspinne also ihren Namen? Im Jahr 1699 hat die Künstlerin Sybille Merian eine Spinne beobachtet, die auf einem Kolibri saß. Die Szene hat sie auf einem Stich festgehalten. Der berühmte Forscher Carl von Linné hat den Stich von Sibylle Merian gesehen und den Begriff "Vogelspinne" geprägt.
Fortpflanzung
Die Paarung ist ein sehr komplexer Vorgang, bei dem in Ausnahmefällen das Männchen dem Weibchen zum Opfer fällt. Nach der Paarung zieht sich das Weibchen in seine Wohnhöhle zurück. Dort baut es aus Spinnseide einen Kokon und legt die befruchteten Eier hinein. Nach etwa 7 bis 12 Wochen schlüpfen die Jungen und verlassen nach und nach die sichere Wohnhöhle. Die Weibchen können bis zu 20 Jahre alt werden, Männchen etwa 4 bis 5 Jahre.
Besonderes Merkmal
Spinnen haben kein Skelett aus Knochen. Stabilität bekommen die Achtbeiner aus der Chitinhaut, die nennt man auch Exoskelett. Diese Haut ist starr, und wenn die Spinne wachsen will, muss sie raus aus der alten Haut. Unter der hat sich vor der Häutung eine neue, weiche Haut gebildet, in der die Spinne wachsen kann, bevor diese aushärtet.
Riesig, riesiger, afrikanische Riesenvogelspinne
Es geht immer noch größer. Die afrikanische Riesenvogelspinne ist ein wahres Prachtexemplar unter den Spinnentieren. Sie lebt in den tropischen Wäldern Kameruns. Sie hält sich meist in unterirdischen Höhlen oder Röhren auf, die sie selbst anlegt. Die beeindruckende Spinnen-Art kann auf eine Größe von nahezu 9 cm heranwachsen. Damit zählt sie zu einer der größten Vogelspinnen weltweit. Weitere Erkennungsmerkmale sind die markante Zeichnung sowie die kräftigen Hinterbeine, welche der Spinne beim Graben ihrer Erdhöhlen gute Dienste leisten.
Schon gewusst? Mit der Häutung können bei Spinnen auch verlorengegangene Beine regeneriert werden.