Die lautlosen Jäger im Regenwald
Wildkatzen zählen zu den versierten Jägern des Dschungels und der Savanne. Sie müssen sich lautlos an ihre Beute heran pirschen. Das ist nicht so leicht im dichten Regenwald, und auch in der Savanne müssen die prächtigen Großkatzen ganz eigene Jadgtechniken anwenden, um nicht zu verhungern. Deshalb lauern sie oft gut versteckt auf Ästen und warten auf ihre Beute.
Afrikanische Leoparden
Aussehen
Leoparden sind die viertgrößten Großkatzen, nur Löwen, Tiger und Jaguar sind größer. Waldbewohnende Leoparden sind meist kleiner und gedrungener als ihre Artgenossen, die in den Savannen leben. Der männliche Leopard wird 90–190 cm lang, den 60–110 cm langen Schwanz nicht mitgerechnet und wiegt etwa 40–90 kg. Leoparden besitzen einen kräftigen, gedrungenen Körper mit relativ kurzen Gliedmaßen und sehr langem Schwanz. Die Innenseiten der Gliedmaßen sind weiß. Das Fell des Leoparden ist ockergelb mit schwarzen Ringflecken. Die Weibchen sind im allgemeimen kleiner, weisen aber die gleichen Färbungen und Zeichnungen auf wie das Männchen. Leoparden besitzen einen ausgezeichneten Gehörssinn und können sehr gut sehen. Sie jagen vorwiegend in der Nacht und können in der Dunkelheit fünf- bis sechsmal besser sehen als der Mensch.
Verhalten
Der Afrikanische Leopard ist kein spezialisierter Jäger, er ist anpassungsfähig. Er jagt auf dem Boden, scheut aber auch nicht das Wasser. Er erbeutet Fische, Echsen und Frösche. Er jagt Antilopen, die deutlich größer sind als er selbst. Aber ganz oben auf seinem Speiseplan stehen Affen, vom Pavian bis zur Meerkatze. Leoparden sind Lauerjäger und Anschleichjäger. Sie können zwar schnell losjagen, aber auf mittlere Distanz sind sie ihren Beutetieren meist unterlegen. Sie erlegen ihre Beute blitzschnell, verzehren sie aber nicht am Ort des Geschehens, sondern schleppen sie an einen sicheren Ort, meist auf einem Baum, wo sie vor Freßfeinden sicher ist. Leoparden jagen nur, wenn sie der Hunger plagt. Wenn sie eine größere Beute erlegt haben, kann es viele Tage dauern, bis sie wieder auf die Jagd gehen. Leoparden verbringen viel Zeit am Tage auf hohen Baumästen. Dort sind sie außer Reichweite anderer Tiere und werden kaum bemerkt. Leoparden sind Einzelgänger. Männchen und Weibchen haben ihre eigenen Jagdreviere, wobei das der Männchen erheblich großer ist als das der Weibchen.
Die jungen Leoparden
Die Weibchen dulden ihre männlichen Artgenossen nur zur Paarungszeit in ihrer Nähe. Dann bleiben sie 8 bis 9 Tage zusammen und jagen auch gemeinsam. Nach einer Tragzeit von etwa 100 Tagen bringt das Weibchen 2 bis 4 Junge zur Welt. In der Savanne sind das Höhlen in Felsen, aufeinander liegende Felsblöcke oder Strauchdickichte. Im Wald lebende Leoparden benutzen zur Aufzucht oft ausgehöhlte Baumstämme. Junge Leoparden verlassen ihre Mütter etwa im Alter zwischen 13 und 18 Monaten, meist wenn sie in der Nahrungsversorgung unabhängig geworden sind. Weiblicher Nachwuchs bleibt oft in der Nachbarschaft des Streifgebiets der Mutter, die männlichen Jungleoparden wandern oft in weite Entfernungen aus.
Verbreitung
Ursprünglich war der Afrikanische Leopard in ganz Afrika verbreitet, heute lebt er nur noch südlich der Sahara. Der Leopard ist die anpassungsfähigste Wildkatze. Du findest ihn in den Regenwäldern im Herzen Afrikas,auch in Ost- und Südafrika kann man ihn in dichten Baum- und Buschsavannen sowie in lichten Wäldern beobachten. Sein Bestand wird für ganz Afrika auf nur noch etwa 250.000 Tiere geschätzt.
Artenschutz
Wegen seines schönen Fells wurde der Leopard als Trophäe viel gejagt. Das elegante Fell des Leoparden war über Jahrhunderte begehrt als Schmuck und auch als Trophäe. Den Höhepunkt seiner Bejagung erlebte der Leopard zwischen 1976 und 1990, wo nach Angaben der Weltnaturschutzunion IUCN etwa 86.000 Felle jährlich gehandelt wurden. Heute hat sich das Kaufverhalten der Menschen radikal geändert, und welche Frau trägt heute noch einen Leopardenfellmantel?! Durch die Ächtung und die starken Handelsbeschränkungen kam der Pelzhandel mit Leopardenfellen fast zum Erliegen. Die größte Bedrohung des Leoparden liegt heute in der Zerstörung seiner Lebensräume.
Schwarze Leoparden
Schwarze Leoparden besitzen eine perfekte Tarnung. Mit ihrem schwarzen Fell sind sie fast nicht zu erkennen im düsteren Regenwald. Sie werden als schwarze Panther bezeichnet und kommen häufig im gleichen Wurf mit normal gezeichneten Welpen vor. Schwarze Leoparden sind hervorragende Jäger. Sie verfügen über einen ausgezeichneten Gehörsinn und können wie ihre gefleckten Verwandten außerordentlich gut sehen. Nachts sieht ihr Auge sechsmal mehr als das menschliche Auge.
Krokodile, die lautlosen Jäger in den Flüssen und Seen
Nilkrokodile kommen überall in Afrika vor. Die urzeitlichen Echsen beherrschen in den Regenwäldern die Flüsse und Seen. Sie halten sich gern im Uferbereich auf oder nehmen auf Sonnenbänken ein Sonnenbad.
Aussehen
Die gepanzerten Urzeitreptilien leben auf unserem Planeten seit 200 Millionen Jahren. Einige Millionen Jahre haben sie sich mit den Dinosauriern die Erde geteilt. Doch im Unterschied zu den Echsen haben sie überlebt, dank ihrer einzigartigen Anpassungsfähigkeit. Krokodile besitzen einen Panzer aus verknöcherten Hornplatten. Nilkrokodile können auf eine Größe von bis zu 6 Metern heranwachsen und über 1.000 Kilogramm schwer werden. Damit sind sie die größten und schwersten Reptilien. Mit 6 Metern können Krokodile übrigens so lang werden wie ein Boot. Das Maul läuft keilförmig zu. Mit ihren Zähnen und Kiefern sind Krokodile gefährliche Jäger, die sich zudem sehr gut verstecken und stundenlang auf ihre Beute lauern können. Wie alle Reptilien sind Krokodile wechselwarme Tiere, die sich der Umgebungstemperatur anpassen. Sie leben überall dort, wo die Durchschnittstemperatur nicht unter 15 Grad Celsius sinkt.
Eigenschaften und Verhalten
Krokodile sind ausgezeichnete Jäger. Sie können hervorragend sehen und verfügen über einen äußerst feinen Geruchsinn. Bis zu den Augen untergetaucht, warten sie geduldig auf Beutetiere. Meist sind nur noch die Nasenlöcher und Teile des Rückens sichtbar. Hauptsächlich ernähren sie sich von Fisch und Wasservögeln, aber sie greifen auch große Beutetiere an wie Antilopen und Büffel. Sie können Wochen und Monate ohne Nahrung überdauern. Krokodile sind also ausgesprochene Hungerkünstler. Auf dem Foto rechts siehst du ein Krokodiljunges im Wasser. Die Jungen können sofort schwimmen, wenn das Muttertier sie aus dem Geburtsnest zum Wasser gebracht hat.
Mit Drucksensoren an ihren Kiefern nehmen sie selbst feinste Bewegungen im Wasser wahr und spüren so ihre Opfer auf. Dank ihres großen muskulösen Schwanzes können sie blitzartig aus dem Wasser schnellen, mit den spitzen Zähnen die Beute packen und in die Tiefe reißen. Sie haben einen starren Unterkiefer, daher können sie weder kauen noch abbeißen. Aus diesem Grund drehen sie sich häufig in atemberaubendem Tempo um ihre eigene Achse, um ein Stück Fleisch aus einem großen Beutetier herauszureißen. An Land wirken die gepanzerten Jäger eher unbeholfen. Doch auf kurze Distanz können sie mit ihren kräftigen Beinen recht schnell werden. Normalerweise meiden Krokodile die Nähe des Menschen, doch wenn sie sich bedroht fühlen, greifen sie an.
Besonderheit: Krokodile haben keine Zunge.
Der Nachwuchs
Krokodilweibchen sind etwa 40 Jahre lang fortpflanzungsfähig. Ein Gelege besteht aus 20 bis 80 Eiern. Die meisten Krokodilarten ziehen ihre Nachkommen in Nestern aus Pflanzenresten groß. Durch das Verrotten der Pflanzen entsteht die nötige Wärme, um die Eier auszubrüten. Nach etwa 60 bis 100 Tagen schlüpfen die Jungen. Da Krokodile keine Geschlechtschromosomen haben, hängt es von der Bruttemperatur ab, ob sich Weibchen oder Männchen entwickeln. Bei kühleren Temperaturen schlüpfen Weibchen, bei wärmeren Temperaturen Männchen. Die Mutter nimmt die Jungen vorsichtig zwischen die Zähne und trägt sie zum Wasser. Dann müssen sich die Jungen alleine durchschlagen. Nur eins von 10 Jungtieren überlebt.
Sind Krokodile soziale Tiere?
Krokodile jagen gemeinschaftlich, insbesondere wenn es sich um größere Beutetiere handelt. Häufig kann man beobachten, dass Krokodile friedlich auf engstem Raum zusammen liegen, um sich zu sonnen. Sie verständigen sich mit verschiedenartigen Lauten. Zum Teil liegen die Töne in dem tiefen Infraschallbereich, den Menschen nicht wahrnehmen können.