Ice Age - als der Vogelzug begann

Wann haben Vögel begonnen, über Kontinente hinweg zu ziehen? Vermutlich seit der letzten Eiszeit vor 15 000 Jahren, wahrscheinlich sogar noch früher. In Afrika war es an den meisten Orten das ganze Jahr über warm, in Europa wechselten Winter und Sommer ab. Die Winter wurden kälter und die Sommer wurden kürzer. Ein Großteil der Vögel hat herausgefunden, dass er am besten überleben kann, wenn er sich im Winter in Afrika den Bauch voll schlägt und im Frühling zu den sicheren Brutplätzen in Europa zieht.

           

Was ein afrikanischer Pfeil über den Vogelzug erzählt

PfeilstorchSeit wann wissen wir, dass ein großer Teil  unserer Zugvögel nach Afrika zieht? Darüber kursieren seit der Antike die abenteuerlichsten Theorien, zum Beispiel, dass sich die Vögel in den Sümpfen vergraben. Das Rätsel wurde erst sehr spät gelöst, genau im Jahr 1822, als ein Jäger in Mecklenburg einen Weißstorch erlegte. Im Hals des Storches steckte ein 80 cm langer, afrikanischer Pfeil. Es war kaum zu glauben, dass der arme Vogel mit dem Pfeil im Hals die weite Reise von Afrika nach Europa geschafft hatte. Dennoch bewies dieser Fund, dass Weißstörche den Winter in Afrika verbringen.

Wo die afrikanischen Winterquartiere liegen

Die großen Zugvögel verbringen den Winter in Nord- und Westafrika. Manche lassen sich in Ostafrika nieder, oder an den Rändern der Regenwälder. Die kleinen Vögel fliegen am weitesten, einige sogar bis nach Südafrika. Den tropischen Regenwald meiden alle. Warum? Der Regenwald ist für sie tabu, dann hier leben zahlreiche Arten, die sich an die "Nischen" des Regenwaldes so perfekt angepasst haben. Für fremde Arten ist da kein Platz. An ihrem Ziel gibt es keinen Sommer oder Winter, sondern einen Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeit. Die Zugvögel kommen im Herbst an, wenn in den Savannen die Regenzeit beginnt. Im März, wenn die Regenzeit endet, machen sie sich auf den Rückweg nach Europa.