Black Beard, der Schrecken der Sklavenschiffe
Bartholomew Roberts machte um 1720 die Häfen vor der Küste von Westafrika unsicher. Sein Spitzname war Black Beard. Der Waliser war nicht von Anfang an ein Pirat. Er war schon 20 Jahre zur See gefahren als er in einen Piratenüberfall geriet. Da erst begann seine Karriere als Seeräuber. Allerdings nicht ganz freiwillig. Der Pirat Howell Davis zwang ihn dazu, mit seiner Mannschaft auf Raubzug zu gehen.
Vom Seefahrer zum Seeräuber
Bald hatte sich Black Beard bei den Seeräubern durchgesetzt. Er war ein ausgezeichneter Navigator und verdiente sich schnell den Respekt der gesamten Mannschaft. Er führte ihre Flotten in den Gewässern vor der Westküste Afrikas an. Seine Karriere war kurz aber sehr erfolgreich. In nur 30 Monaten kaperte er über 400 Schiffe. Das gelang ihm wahrscheinlich deshalb, weil auf seinem Schiff sehr strenge Gesetze herrschten. Alkohol, Glücksspiel und Frauen waren an Bord verboten. Roberts hatte sich auch einen Trick ausgedacht, um seine Gegner einzuschüchtern. Er entzündete unmittelbar vor der Attacke seinen rabenschwarzen Bart und erschien so von düsterem Rauch und Flammen umgeben vor seinen Feinden. Vor der Küste von Liberia und Guinea brachte er zahlreiche Sklavenschiffe auf. Einige der Sklaven durften in ihren Heimatort zurückkehren, einige wurden Piraten wie die übrige Mannschaft. Roberts wurde bald zum meist gejagten Piraten. Er endete schließlich wie die meisten seiner Zunft. In einem Gefecht mit einem britischen Kriegsschiff wurde er vor der Küste Guineas von Kartätschenkugeln getötet.
Schon gewusst? Roberts war eitel. Er besaß eine eigene Flagge, auf der er auf 2 Totenschädeln stehend abgebildet war. Jeder Kapitän eines Sklavenschiffes ergriff die Flucht, wenn er die Black Bartys Flagge erblickte.