Der Junge Nkosi Johnson und seine Geschichte
Der südafrikanische Junge Nkosi Johnson erzählt, wie die Krankheit AIDS sein Leben verändert hat. Als seine Mutter an Aids erkrankt war, musste er sich von seiner Mutter trennen. Warum? Hätten die Nachbarn gemerkt, dass sie beide AIDS krank sind, wären sie aus der Gemeinschaften ausgeschlossen worden. So wurde zumindest Nkosi nicht von seinen Spielkameraden getrennt und konnte noch die Schule besuchen. Denn jeder hatte Angst, dass er durch den Kontakt mit ihnen angesteckt werden könnte. Der elfjährige Nkosi Johnson machte 2000 der Weltöffentlichkeit klar, wie schlimm das für ihn und seine Mutter war:
"Hi, mein Name ist Nkosi Johnson. Ich bin 11 Jahre alt und ich habe AIDS. Ich bin HIV-positiv geboren. Als ich zwei Jahre alt war, lebte ich in einem Zentrum für Menschen mit HIV/AIDS. Meine Mutti, die auch infiziert war, konnte mich nicht behalten, weil sie Angst hatte, dass die Gemeinschaft, wo sie wohnte, herausfinden könnte, dass wir beide infiziert sind und uns wegjagen würde. Ich weiß, dass sie mich sehr geliebt hat und besucht hätte, wenn es ihr nur möglich gewesen wäre. Bevor ich zur Schule gehen sollte, 1997, starb meine Mutti. Seitdem vermisse ich meine Mutti immer wieder sehr, und ich wünsche mir, sie wäre bei mir. Aber ich weiß, dass sie im Himmel ist. Ich möchte, dass Menschen verstehen, was AIDS bedeutet - und sorgsam und respektvoll sind. Du kannst kein AIDS bekommen, wenn du jemanden berührst, umarmst, küsst oder die Hände von jemandem hältst, der infiziert ist. Sorge dich um uns und akzeptiere uns - wir sind alle Menschen."
Nkosi sprach vor den Teilnehmern der Welt-Aids-Konferenz in Durban. Er sprach vor Müttern und Vätern, die ihre Kinder verloren haben. Er warb dafür, dass alle infizierten Mütter das teure Medikament AZT umsonst bekommen sollten. Dieses Mittel verhindert, dass Mütter ihre Babys mit dem Killer-Virus infizieren. Nkosi starb ein Jahr nach seiner bewegenden Rede. Damals war es noch nicht selbstverständlich, dass alle das Medikament bekommen. Heute ist das anders. Die Medikamente sind nicht mehr so teuer, und wer sie sich nicht leisten kann, erhält sie umsonst.