Warum flüchten Kinder aus Afrika

Warum flüchten Kinder und Jugendliche?

Viele Kinder fliehen aus Gebieten, in denen Bürgerkrieg herrscht. In Kriegsgebieten ist es sehr gefährlich. Die Menschen bekämpfen sich gegenseitig, meist sind Frauen und Kinder die Leidtragenden. Wenn dann die Felder verwüstet und die Dörfer niedergebrannt sind und Nahrung knapp ist, verlassen viele Familien ihre Heimat. Nur mit dem Allernötigsten ziehen sie in Nachbarländer oder machen sich auf den Weg in das nächste Flüchtlingslager. Auf der Flucht werden Eltern und Kinder oft getrennt. Kinder ziehen dann alleine weiter.

Kinder flüchten vor Armut und Hunger

Vor allem in den trockenen Savannen südlich der Sahara leiden die Bewohner häufig an Dürre und Hungersnot. In manchen Jahren ist es so schlimm, dass viele Junge Zuflucht suchen in den Großstädten Afrikas. Oft sind es auch die Eltern, die ihre Kinder auf die gefährliche Reise nach Europa schicken. Sie sammeln Geld, um die teure Reise zu bezahlen. Einige vertrauen dabei auf die Hilfe von Schleppern und ahnen nicht, wie gefährlich die Überfahrt in den Flüchtlingsbooten ist. Sie hoffen, dass sich ihre Kinder im fernen Europa durchschlagen und eine Ausbildung machen oder einen Job bekommen. 

Aus welchen afrikanischen Ländern flüchten Kinder?

Kinder werden von UNICEF versorgtManche kommen aus nordafrikanischen Ländern wie Libyen, Tunesien oder Ägypten. Diese Länder befinden sich im Umbruch, und es herrscht große Unsicherheit. Doch die meisten stammen aus Ländern südlich der Sahara, aus Eritrea, Südsudan, Mali, Niger und Nigeria. Hier herrscht zum Teil große Armut. Allein aus Nigeria stammt ein Viertel aller afrikanischen Flüchtlinge. In diesem Land gibt es keine demokratischen Verhältnisse, wie wir sie kennen. Es besteht eine große, soziale Ungleichheit und es gibt nur wenige Arbeitsplätze. Außerdem kommt es durch islamistische Gruppen immer wieder zu Überfällen. In Südsudan herrschen sogar bürgerkriegsähnliche Zustände.

Wie gelingt den Kindern ein besseres Leben in Europa?

fluechtlingskinder2016Die Jugendämter in allen Städten und Gemeinden sind die erste Anlaufstelle. Sie sorgen für die Unterbringung der Kinder in Wohnheimen und Wohngemeinschaften, sie vermitteln Patenschaften und Pflegefamilien. Und sie sorgen dafür, dass die Minderjährigen Sprachkurse besuchen, damit sie schnell in den Schulen unterkommen. Der Unterricht ist für die meisten eine Erholung von der Enge der Flüchtlingsheime. Sie bekommen Anschluss an das Schulsystem und finden hier neue Freunde. Das beste ist natürlich, wenn sie bei Verwandten Unterschlupf finden, die mit ihren Familien hier leben und in festen Jobs arbeiten. Flüchtlingsorganisationen wie Refugio, UNICEF oder das Kinderhilfswerk kümmern sich um die Kinder und Jugendlichen.

Wieso verschwinden viele Kinder auf ihrer Reise?

Das Mädchen, das Löwen sah

Allein in Deutschland wurden im letzten Jahr etwa fünftausend Kinder als vermisst gemeldet. Wo sind sie geblieben? Einige sind abgetaucht und leben auf der Straße, sie erledigen Aushilfsarbeiten auf dem Bau, auf den Märkten oder in Kneipen. Was ist mit den anderen? Die britische Sozialarbeiterin Berlie Doherty erzählt in ihrem Buch Das Mädchen, das Löwen sah, was sie mit Kindern erlebte, die alleine nach London kamen. In ihrem Jugendroman geht es um das tansanische Mädchen Abela, das seine Eltern verloren hat. Es begegnete einem Löwen und kam mit dem Leben davon. Für Abela war es ein Schlüsselerlebnis,  das ihr half, die abenteuerliche Reise nach Europa zu überstehen.

Kinder auf der Flucht (c) Development Research Centre on Migration, Globalisation and PovertyWas Flüchtlingskinder erzählen

 

 

 Die gefährliche Flucht übers Mittelmeer

 

 

Mädchen beim Spielen © i-stockphoto

Flüchtlingshilfe und wie du geflüchteten Kindern helfen kannst


  Bücher über Kinder auf der Flucht