Wie steht es um die Kinderrechte in Afrika?
Kinderrechte in Afrika
Es sollte selbstverständlich sein, dass Kinder in sicherer Umgebung leben, Zugang haben zu sauberem Trinkwasser, zu Nahrung und medizinischer Versorgung. Dass sie eine Schulbildung erhalten, statt arbeiten zu müssen oder zwangsverheiratet zu werden. All das und noch mehr steht in den 54 Artikeln der UN-Kinderrechtskonvention. 1999 haben afrikanische Politiker und Politikerinnen die Afrikanische Charta für die Rechte und das Wohlergehen des Kindes formuliert und in Kraft gesetzt. 49 der 54 afrikanischen Staaten haben sie ratifiziert. Diese afrikanische Kinderrechts-Charta basiert auf der UN-Kinderrechtskonvention. Seitdem hat sich die Grundversorgung von Kindern mit Nahrung und sauberem Trinkwasser wie auch die Gesundheitsvorsorge verbessert. Auch die Bildung wurde in zahlreichen afrikanischen Ländern intensiviert. Doch noch leben zahlreiche Kinder in Not. Ihr Recht auf Versorgung mit allen Dingen, die sie zum Leben brauchen, auf Schutz vor Gewalt und auf Teilhabe ist nicht in allen Ländern gleichermaßen erfüllt. Doch Politiker, Vereine und Einzelkämpfer versuchen, die Situation der Kinder in ihren Ländern zu verbessern.
Wo Kinderrechte in Afrika bedroht sind
Armut ist der größte Feind der Kinderrechte. Sehr schwierig ist die Lage von Kindern in Ländern, in denen Armut herrscht. So ist der Nahrungsmangel am Horn von Afrika, also in Äthiopien, Somalia und Kenia sowie in den zentralen Sahelländern Burkina Faso, Mali und Niger besorgniserregend. Auch in Ländern, in denen Bürgerkrieg herrscht sowie in Ländern, in denen diktatorische Regimes an der Macht sind ist die Lage von Kindern bedroht. Generell gilt hier, wo die Menschenrechte nicht geachtet werden, leiden Kinder besonders. Hunderttausende Kinder und Jugendliche werden in Bürgerkriegen als Kindersoldaten eingesetzt. Das ist zum Beispiel im Kongo, in Burkina Faso, Mali, Somalia, Eritrea und im Südsudan der Fall.
Was Hoffnung macht: Ghana war das erste Land weltweit, das die UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert hat.
Wo afrikanische Kinder gut aufwachsen
Zum Beispiel Südafrika: Mit Abschaffung der Apartheid hat sich die Bildung vor allem der Kinder aus schwarzen Familien ernorm verbessert. Heute steht Südafrika auf Platz 19 unter den Ländern weltweit, in denen das Aufwachsen von Kindern als gut bezeichnet wird.
Zum Beispiel Sansibar: Sansibar ist ein halbautonomer Inselstaat in Ostafrika, der zu Tansania gehört. Der Inselstaat wurde 2015 mit dem Future Policy Award in Gold ausgezeichnet für die gute Umsetzung der Kinderrechte. Dabei wurden besonders der Kinderschutz, kinderfreundliche Justiz und Kinderbeteiligung unter die Lupe genommen. Das “Kindergesetz” von 2011 leitete einige mutige Regeln ein, um Jugendgerichtsbarkeit und Kinderschutz nicht nur effektiv, sondern auch kinderfreundlich zu gestalten.
Gibt es ein Recht auf Individualität?
Etwas hat sich in den letzten Jahren in vielen afrikanischen Ländern gebessert, wie Dejo Olowu auf Researchgate zur heutigen Kinderrechts-Situation in Afrika betont: Kinder werden nicht mehr nur als Glück für die Familie betrachtet, sondern sie werden mehr als eigenständige Individuen wahrgenommen, mit eigenen Rechten und sozialen Bedürfnissen. Es ist ein hoffnungsvoller Schritt auf einem langen Weg.
Sonnige Herbstferien wünschen
Angelika und das Team von afrika-junior
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