Sojourner Truth, die mutige Kämpferin gegen Sklaverei

Zum Frauentag am 8. März erinnern wir an Sojourner Truth. An was denkst du bei dem Namen Sojourner? Richtig, an die Marssonde Sojourner. Was hat die mutige Kämpferin gegen Sklaverei damit zu tun? Bei uns erfährst du mehr darüber.

Es gab viele versklavte Menschen, die großes geleistet haben, um die Sklaverei zu beenden. Eine der mutigsten war Sojourner Truth. Sie war das Kind von Afrikanern, die nach Amerika verschleppt wurden. Sie wurde 1798 in Hurley, New York geboren und auf den Namen Isabella getauft. Sie war das zehnte Kind von Elisabeth und James. Beide waren Eigentum der Familie von Johannes Hardenberg, einem Großgrundbesitzer aus den Niederlanden. Beide hatten keinen Nachnamen, denn das war Sklaven damals nicht gestattet.

Kindheit als Sklavin

Was bedeutete es für ein Kind, wenn die Eltern in Sklaverei gefangen waren? Isabella gehörte als Sklavenkind automatisch auch der Familie Hardenberg. Sie musste tun, was die Hardenbergs verlangten. Als der Eigentümer starb, wurde Isabella an dessen Sohn vererbt. Als auch der Sohn starb, wurde die 9-jährige  Isabella auf einer Sklavenauktion versteigert. Ihre Eltern konnten nichts dagegen unternehmen. Ein englischer Kaufmann zahlte 100 Dollar, und Isabella wurde sein Eigentum. Es war eine harte Zeit. Der neue Besitzer war streng und schlug Isabella, wenn sie seinen Anweisungen nicht sofort folgte. Er verkaufte sie bald weiter an den Farmer John Dumont, der sie besser behandelte und sogar lobte, wenn sie ihre Arbeit gut machte.

Verbotene Liebe und Zwangsheirat

Isabella war 17 Jahre alt, als sie den Robert kennen lernte, der als versklavter Mensch auf einer benachbarten Farm schuftete. Es war Liebe auf den ersten Blick, und bald wurde Isabella schwanger. Doch Roberts Besitzer verbot das Verhältnis. Er wollte nicht, dass sein Sklave Kinder mit der Sklavin eines anderen Herrn zeugte. Denn nach dem Gesetz gehörten die Kinder dann nicht ihm sondern dem Herrn der Sklavin. Er bestrafte Robert und misshandelte ihn schwer. Isabella sah ihn nie wieder. Sie wurde von ihrem Eigentümer gezwungen, einen älteren Sklaven namens Thomas zu heiraten und  bekam mit ihm mehrere Kinder, von denen fünf überlebten.

Der Kampf um die Freiheit

1926 war ein Schicksalsjahr für Isabella. Sie war 28 Jahre alt und brachte ihr fünftes Kind zur Welt, die Tochter Sophia. John Dumont versprach ihr, sie in diesem Jahr freizulassen. Doch er hielt nicht sein Wort. Isabella war verzweifelt. Sie sehnte sich nach einem Leben in Freiheit. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und floh zu dem Quäker Isaac van Wagenen, der bekannt war für seine Unterstützung von versklavten Menschen. Er löste sie und ihre Tochter bei John Dumont aus. Endlich waren sie und ihre jüngste Tochter frei! Aber was war mit ihren anderen Kindern? Ihr schlimmster Albtraum wurde wahr. Ihr Sohn Peter wurde über die Landesgrenzen hinweg an einen Sklavenhalter in Alabama verkauft. Das war damals verboten. Isabella zog vor Gericht und erkämpfte die Freiheit für ihren Sohn. Es war damals außergewöhnlich, dass eine Frau, noch dazu eine schwarze Frau, einen weißen Mann öffentlich anklagte und den Prozess sogar gewann.

 

Freiheit und Gleichheit für alle 

Isabella arbeitete als Hausdienerin, zog nach New York und schloss sich einer fortschrittlichen christlichen Gemeinschaft an. Sie war tiefgläubig. 1843 änderte sie nach einem Gebet ihren Namen in Sojurner was bedeutet "der Gast", und als zweiten Namen wählte sie "Wahrheit". Sie zog nun  als Sojouner Truth durch das Land und predigte. Sie erzählte davon, wie schrecklich das Leben als Sklave war. Immer mehr Menschen hörten ihren Reden zu. Sojurner Truth konnte die Menschen überzeugen, dass die Sklaverei abgeschafft werden muss. Aber sie wusste auch, für schwarze Frauen war es ebenso wichtig, gleichberechtigt zu sein. Nur wenn sie das Wahlrecht hatten, konnten sie ein selbst bestimmtes Leben führen. 

Bin ich nicht auch eine Frau?

Medaillon zur Abschaffung der Sklaverei (c) wikicommonsSojourner Truth hielt 1851 eine berühmte Rede in Ohio "Ain't I a woman". Darin sagte sie: "Ich konnte genau so viel arbeiten und genau so viel essen wie ein Mann ... und die Peitsche genau so tapfer ertragen. Und bin ich denn keine Frau? Ich habe 13 Kinder geboren, und fast alle wurden in die Sklaverei verkauft, und als ich laut weinte in meinem mütterlichen Schmerz, hörte mich niemand außer Jesus! Und bin ich denn keine Frau?" Sojourner Truthdiktierte ihrerFreundin Olive Gilbert ihre Lebensgeschichte: „The Narrative of Sojourner Truth: A Northern Slave“. Dadurch verdiente sie ein wenig Geld und konnte sich ein eigenes Haus kaufen. starb am 26. November 1883. Sie erlebte noch die Abschaffung der Sklaverei am 18. Dezember 1865 in den USA. Leider bekam sie nicht mehr die Einführung des Frauenwahlrechts im Jahr 1920 mit.

Das Vermächtnis von Sojourner Truth:

"Die Wahrheit ist machtvoll und wird immer siegen."

Ehrungen:

Sojourner Truth gehörte zu der ersten Gruppe von Frauen, die in die amerikanische Women's Hall of Fame einging. 

Der Marsrover Sojourner, gebaut von der NASA,  wurde nach Sojourner Truth benannt.

Angelika und das Team von afrika-junior

Hier gehts zum Märchen des Monats, diesmal ein Märchen, das afrikanische Sklaven mit nach Amerika nahmen. In der Neuen Welt ist daraus die Legende vom Spiderman geworden.

 


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Vorschau: Besuche uns im nächsten Monat wieder, dann geht es um die Nixen von Sansibar