Internationaler Tag des afrikanischen Kindes 2023 - Digitalisierung und Bildung

Seit dem 16. Juni 1991 wird der Internationale Tag des afrikanischen Kindes begangen zu Ehren von tausenden von schwarzen Schülerinnen und Schülern, die am Soweto Aufstand 1976 in Südafrika teilnahmen. Sie protestierten gegen das ungerechte Bildungssystem der Apartheid-Regierung und kämpften für das Recht, in ihrer Sprache unterrichtet zu werden. An diesem Tag wurden hunderte Schüler erschossen, darunter der 12-jährige Schüler Hector Pieterson. Das Hector Pieterson Museum in Soweto, siehe Photo unten, erinnert an den Schüleraufstand in Soweto.

               

Seitdem wird der 16. Juni zum Anlass genommen, um über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Bildung afrikanischer Kinder zu diskutieren.

Die Rechte von Kindern in der digitalen Welt

Dieses Jahr steht das Thema Die Rechte von Kindern in der digitalen Welt im Mittelpunkt der Diskussionen. Damit reagiert man einerseits darauf, dass die Internet-Nutzung besonders in Afrika rasant zunimmt. Andererseits erkennt man die Gefahren, die im Internet auf Kinder lauern und gegen die sich die Gesetzgeber, Lehrer und Eltern wappnen müssen. Dazu eine Zahl aus dem letzten Jahr: 590 Millionen afrikanische User nutzten 2022 das Internet, ein Drittel davon waren Kinder.

Die Digitalisierung bietet Chancen für die Kinder und Jugendlichen in Afrika

Die Vorteile des Internets für afrikanische Kinder liegen auf der Hand. Die Digitalisierung bietet enorme Zukunftchancen für Kinder und Jugendliche. Die digitale Ära verändert die Art und Weise, wie sie die Welt wahrnehmen und wie sie ihre Rechte ausüben. Dazu gehören das Recht auf Teilhabe im Internet und auf digitale Bildung. Zugleich muss der Schutz vor Gewalt im Internet so weit wie möglich gewährleistet sein. Afrikanische Kinder brauchen Zugang zum Internet und ein gewisses Maß an IT-Kenntnissen, um bei der Ausbildung nicht benachteiligt zu sein. Sie müssen wissen, wie sie das Internet nutzen und wie sie dies auf sichere Weise tun können.

 

              

 

Bücher sind in Afrika oft knapp, veraltet oder teuer. Digitale Medien sind dann Ersatz und Behelfslösung. Sie kosten oft nur den Internetzugang, der auch für andere Zwecke genutzt werden kann. "Open Education" und lizenzfreie Lehrinhalte können digital kostengünstig und schnell verbreitet werden. Außerdem fallen keine Druck- und Transportkosten an. Jugendlichen haben bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder bei der Gründung eines eigenen Unternehmens. Auch ihre Chance auf eine höhere Ausbildung wird steigen, so dass sie ein College oder eine Universität besuchen können.

Die digitale Lücke

So weit so gut. Doch sechs von zehn afrikanischen Jugendlichen haben immer noch keinen Zugang zum Internet. Zum Vergleich: in Europa sind es vier Prozent. Die Digitalisierung gilt als große Chance für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas in einer zunehmend vernetzten Welt. Der Internationale Tag des afrikanischen Kindes lenkt die Aufmerksamkeit der Politiker, Lehrer, Eltern und Bildungsinstitutionen darauf, dass hier eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft der Kinder und Jugendlichen Afrikas liegt.

Fröhliche Pfingstferien wünschen

Angelika und das Team von afrika-junior


Hier gehts zum Märchen des Monats

 

 

Vorschau: Besucht uns im Juli wieder und erfahrt bei uns Neues über Afrika.

Forscherfrage: Wie nannte man das Regime in Südafrika, das die Bildung der schwarzen Bevölkerung stark einschränkte? Tipp: Sieh dich bei dem Land Südafrika und dessen Geschichte um. 

Auflösung der Forscherfrage im Mai:  Zur Zeit der ägyptischen Pharaonen hieß das Gebiet des heutigen Sudan Obernubien.