Heuschreckenplage am Horn von Afrika

Während China und bald auch Europa vom Coronavirus überrollt wird, kämpft Ostafrika gegen eine riesige Heuschreckenplage. Diese Plage ist nicht ansteckend aber nichts desto weniger bedrohlich. Es ist sogar die schlimmste Plage seit 25 Jahren. Somalia hat den Notstand ausgerufen, da sind die Felder leergefressen. In Äthiopien, Kenia und Dschibuti fressen sich 30 bis 40 Millionen Insekten immer weiter ins Land hinein und verputzen die Ernte. Tonnen von Nahrungsmitteln werden so in kürzester Zeit vernichtet. Wieviel genau? Am Tag fressen die Schwärme so viel wie 35 000 Menschen. Erst wenn alle Felder leergefressen sind, ziehen sie weiter. Nicht nur die gesamte Ernte ist weg, auch die Weideflächen werden abgegrast, so dass die Bauern befürchten, dass ihre Rinder, Ziegen und Schafe verhungern.

Warum treten Heuschrecken in Schwärmen auf?

Heuschrecken sind Einzelgänger. Warum formieren sie sich zu einem Schwarm von Millionen Tieren? Es hat mit einem Botenstoff Namens Serotonin zu tun. Serotonin befindet sich im Körper der Insekten. Er wird ausgeschüttet, wenn die Nahrung knapp wird und mehrere Artgenossen um dasselbe Futter konkurrieren. Dann berühren sich die Hinterbeine öfter, und die Serotoninproduktion wird erhöht. Diese bewirkt, dass sich die Tiere zu einem Schwarm formieren und gemeinsam auf Futtersuche losschwärmen.

Woher kommen die Heuschreckenschwärme?

Es begann letztes Jahr. Mitte 2019 formten sich die Heuschreckenschwärme irgendwo im staubtrockenen Jemen. Ein starker Zyklon, der sich im Indischen Ozean bildete, fegte über Jemen hinweg und riss die Schwärme mit sich. Er trug sie bis ans Horn von Afrika. Glück für die Insekten, Pech für die Menschen: Starke Regenfälle im vergangenen Herbst haben Ostafrikas Böden überflutet. Die Aussaat gedieh, die Pflanzen wuchsen üppig. Doch bevor die Menschen die Ernte einfahren konnten, fraßen sich die Insekten daran satt. Auf der Karte links siehst du, dass Jemen nahe bei Ostafrika liegt. Für Heuschrecken ist der Weg über das Meer nicht weit.

Was können die Menschen dagegen unternehmen?

Sie bekämpfen die Plage vom Boden und aus der Luft. Die Regierung schult die Bevölkerung im Umgang mit den gefräßigen Tieren. Sie setzt Sprühflugzeuge ein und schickt Fachleute in die Dörfer, die die Bevölkerung bei der Schädlingsbekämpfung unterstützen. Die Somalier auf dem Land sehen die Plage aus ganz praktischer Warte. Sie fangen die Insekten, rösten sie und verspeisen sie, als Ersatz für die Ernte, die ihnen von den Heuschrecken geraubt wurde. Auf dem Foto links seht ihr ein Sprühflugzeug, das Gift über die Felder ausstreut. Es schädigt Tier und Mensch. Experten sagen, dass bei einem funktionierenden Frühwarnsystem weniger Gift hätte eingesetzt werden müssen.

Hier gehts zu einem Video über die Heuschreckenplage bei den Massai in Ostafrika

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Einen guten Start in den Frühling wünschen euch

Angelika und das Team von afrika junior

 

Vorschau: Besucht uns im April wieder, dann erfahrt ihr das neueste aus Afrika.