Aus Anlaß des Tages des afrikanischen Kindes verschieben wir den angekündigten Beitrag über Krabbeltiere in Afrika auf nächsten Monat. Denn das diesjährige Motto des Gedenktages gilt für alle Kinder weltweit: Sie müssen Gehör finden bei Politikern, in der Gesellschaft, in der Schule. Greta Thunberg und ihre Bewegung für Klimaschutz sind dafür ein gutes Beispiel dafür, dass dazu auch Regelverstöße gehören: Auf zur Demo statt in die Schule.

Gedenktage sind zum Nachdenken da

Am 16. Juni wird in Afrika der Tag des afrikanischen Kindes gefeiert. Seit 1991 erinnert dieser Gedenktag an die Rassenunruhen in Soweto, in Südafrika. An diesem Tag haben schwarze Schüler dagegen demonstriert, dass sie in Afrikaans unterrichtet werden sollten. Afrikaans war die Sprache der weißen Herrschaftsschicht. Die schwarzen Schüler konnten kein Afrikaans, sie hätten dem Unterricht nicht mehr folgen können. Etwa 10.000 Schülerinnen und Schüler nahmen an der Demo teil. Die Polizei versuchte den Zug der Demonstranten zu stoppen und schoss in die Menge. Zahlreiche Schüler wurden verletzt, 575 kamen ums Leben. Das bekannteste Opfer war Hector Pieterson. Heute erinnert in Soweto ein Mahnmal an seinen Tod.

Der Aufstand von Soweto: Kinder haben Rechte

Mit dem Schüleraufstand von Soweto begann das Ende der Apartheid. Aus diesem Anlass hat die Organisation für Afrikanische Einheit den 16. Juni als Gedenktag bestimmt, um den Einsatz der Jugend für eine bessere Welt zu würdigen. Jedes Jahr steht ein anderes Thema im Mittelpunkt. Doch immer geht es darum, was zur Verbesserung der Rechte von afrikanischen Kindern getan werden muss. In diesem Jahr ist das Motto der humanitären Aktion: "Kinderrechte zuerst!"

Wovon sind afrikanische Kinder besonders bedroht?

Die Kinderarmut in Afrika ist sehr hoch. Zwei Drittel aller Kinder leiden unter einem Mangel an Nahrung. Sie haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und keine ausreichende Gesundheitsversorgung. Viele sind in der Bildung benachteiligt, das gilt besonders für Mädchen. Weil sie arbeiten müssen, machen die meisten Mädchen keinen Schulabschluß. Kinderarbeit ist in vielen Ländern an der Tagesordnung. Oft werden Kinder dabei ausgebeutet oder mißbraucht. Daher ist das Motto in diesem Jahr wichtiger denn je: Kinder müssen gehört werden. Ihre Berichte müssen die Politiker dazu aufrütteln, mehr für ihre Rechte zu tun. Kinder wissen am besten, was oder wer ihnen Schaden zufügt. Und welche Änderungen für ihre Zukunft wichtig sind.

 

Was ist das Ziel des afrikanischen Gedenktages?

Zahlreiche afrikanische Regierungen bekennen sich heute dazu, dass Kinderrechte bei politischen Entscheidungen Vorrang haben. Seither gab es Fortschritte in der Gesundheitsversorgung und der Bildung von Kindern. Doch es gibt noch viel zu tun, nicht nur in Afrika sondern auf der ganzen Welt. Wir wünschen, dass der Tag des afrikanischen Kindes weltweit Kinder darin stärkt, ihre Meinung bei polititschen Entscheidungen einzubringen und für eine bessere Zukunft zu kämpfen. 

Angelika und das Team von afrika-junior

Hier gehts zum Video The African Child

Hier gehts zum Gedicht The African Child

Mehr über den Schüleraufstand in Soweto am 16.Juli 1976

Hier gehts zum Märchen des Monats

 

Tipp: Auf Hanisauland findest du mehr zur Geschichte des Tages und zu Kinderrechten

Vorschau: Im nächsten Monat dreht sich alles um gefährliche, seltene und schöne Krabbeltiere in Afrika.