Der sprechende Kürbis

von Charles Muzuva Mungoshi. Mit Illustrationen von Christian Kingue Epanya. Aus dem Englischen von Susanne Koehler © Carl Hanser Verlag, München 1994.

Der Hase Tsuro ist eine der einprägsamsten Gestalten in der afrikanischen Fabelwelt. Und Charles Mungoshi, ein Erzähler aus dem Volk der Shona, hat Tsuro eine witzige und spannende Geschichte gewidmet.

Tsuro baut auf seinem Feld Kürbisse an, und trotz der Trockenheit gedeihen seine Früchte prächtig. Jedoch muss Tsuro feststellen, dass immer wieder Kürbisse verschwinden, und natürlich sind es immer die größten und saftigsten Früchte, die ihm gestohlen werden. Tsuro hat den gefräßigen Elefanten in Verdacht. Doch wie soll er sich an dem viel größeren und stärkeren Elefanten rächen, der noch dazu sein Beschützer ist. Tsuro ist fleißig und friedfertig, solange man ihn leben lässt, doch in der Not ist er ein Genie im Erfinden von Tricks und Fallstricken. Der Fallstrick, den er für den Elefanten bereithält, erweist sich als besonders gefährlich. Und am Ende wünscht man sich, der Elefant wäre nicht so gierig gewesen. Manchmal steckt hinter einer phantastischen Geschichte wirkliche Not oder finstere Absicht. Von solchen Geschichten berichtet Charles Mungoshi. Er erzählt Fabeln aus der mündlichen Überlieferung der Shona, einem Volk, das im heutigen Zimbabwe lebt. Seine Geschichten über den Geist in der Asche, den Blinden und den Löwen, den faulen Jungen und seinen alten Hund Dembo oder den gierigen Elefanten und den Hasen Tsuro unterhalten und belehren. Manchmal sind die Geister Wesen aus dem Jenseits, die Gerechtigkeit fordern und Rache üben, manchmal sind sie lebendige Wesen, die mit anderen ihren Schabernack treiben. Zu den letzteren gehört der Hase Tsuro, der allen einen Streich spielt.

Elefantenmond

Hörspiel und Musik aus Afrika von Taeatro Piccolo & IyASA. Jumbo Neue Medien und Verlag GmbH Hamburg 2008.

Die Geschichte über den listigen Hasen und den gefräßigen Elefanten gibt es auch als musikalische Bühnenfassung von Eva Billisich und Ch. Picco Kellner. Die Lieder werden von dem dem stimmgewaltigen Ensemble Iyasa aus Zimbabwe vorgetragen. In dieser witzigen Mischung aus Figurentheater, Tanz und Musikspiel bestellen der Hase Mvudla und der gefräßige Elefant Ndlovu gemeinsam ein Kürbisfeld. Auch hier verputzt der gierige Dickhäuter die saftigsten Früchte. Doch die Rache des einfallsreichen Hasen kommt ihn weit weniger teuer zu stehen als in Mungoshis Märchen. Der Elefant kommt mit dem Schrecken davon, allerdings muss er auch hier seine Lektion lernen.