Kampala, die Hauptstadt von Uganda

Kampala, die Hauptstadt von Uganda

 

Kampala ist die Hauptstadt und das wirtschaftliche Zentrum Ugandas. Sie liegt am Victoriasee, auf einer Höhe von über 1 100 Metern. Mit rund 1,5 Mio. Einwohnern bildet Kampala auch das kulturelle Zentrum von Uganda, hier befinden sich das Parlament und der Regierungssitz.

                    Kampala Skyline (c) Andrew Regan

Die Anfänge

Seinen Ursprung hatte Kampala im 19. Jahrhundert, als die bugandischen Könige auf den Hügeln ihren Sitz errichteten. Der Name "Kampala" geht auf die Impala-Antilopen zurück, die auf den Hügeln zu finden waren. In der Baganda Sprache bedeutet Kampala „Hügel der Antilopen“. Die Buganda Könige hatten Antilopen domestiziert und ließen sie auf dem größten Hügel weiden. Im 19. Jahrhundert hatten Briten auf dem Hügel "Old Kampala" ein Fort errichtet, das mehr und mehr Menschen anzog. Der Ort wurde zur Hauptstadt des britischen Protektorats. Er wuchs rasch und dehnte sich auf sieben Hügel aus. Jedem dieser sieben Hügel fiel dabei eine bestimmte Bedeutung zu: Auf den Hügeln Rubaga, Namirembe und Kibuli siedelten sich die drei führenden Religionsgemeinschaften an, die Katholiken, Protestanten und Moslems. Kololo und Nakasero bildeten das Zentrum für die öffentliche Verwaltung und die Wohngebiete der Mitarbeiter. Makerere entwickelte sich zum Universitätscampus und in Mulago konzentrierten sich Gesundheitseinrichtungen. Diese Einteilung hat sich bis heute erhalten.

Kampala, die Hauptstadt der Unabhängigkeit


Aus der Ortschaft wurde 1947 eine britische Verwaltungsgemeinde, die 1962 zur Stadt erklärt wurde. Mit der Unabhängigkeit Ugandas im Jahr 1962 wurde Kampala zur Hauptstadt des freien Ugandas bestimmt. In den ersten Jahrzehnten wuchs die Stadt beständig. Sie verfügte mit der Makerere-Universität über die beste Universität Ostafrikas und entwickelte sich zu einem der modernsten Zentren in Ostafrika.

                    

Während der Bürgerkriegsjahre unter Obote und Amin litt Kampala allerdings schwer. Viele Gebäude wurden zerstört und die Infrastruktur brach völlig zusammen.

Kampala heute

Nach dem Ende des Bürgerkriegs wurde die Stadt rasch wieder aufgebaut. Heute ist sie eine der modernsten afrikanischen Großstädte, vielerorts erweckt sie immer noch einen sehr europäischen Eindruck: Viele Bäume und Parks, Geschäfte und Hotels, Bars und internationale Restaurants. Die Stadt erstreckt sich nicht mehr über sieben sondern über zwanzig Hügel. Die Bevölkerungszahl steigt rasant und die Infrastruktur gelangt an ihre Grenzen. Dies gilt insbesondere für die Straßen, die ursprünglich für nur ein Drittel der heutigen Menschen konzipiert wurden.

                     

Der Müll landet auf den Straßen, die Abwässer werden teils ungefiltert in den Viktoriasee geleitet. Ganz schlimm wird es im Berufsverkehr, wenn die Straßen von Fahrzeugen, Fußgängern, und Straßenverkäufern völlig überlastet sind. Dann funktionieren weder Ampeln noch können Verkehrspolizisten den Verkehr regeln. Dann gilt „wer hupt, der fährt“. In der Innenstadt gibt es zwar richtige Fußgängerwege. Doch im dicken Stau brettern die Motorradtaxis und Fahrräder auch über die Gehwege. Der einzige internationale Flughafen von Uganda liegt in Entebbe in der Nähe der Nilquelle, am Victoriasee.

 

Die Märkte von Kampala

Der Owino Markt in Downtown Kampala ist der größte Markt der Stadt. Man bekommt hier wirklich alles. Gemüse, Fisch, Fleisch, aber auch Kleider, Schuhe, Schmuck, Fahrräder oder Handys. Vieles ist Second Hand und stammt aus Europa. Man muss feilschen, sonst wird man übers Ohr gehauen. Überall stößt man auf Garküchen, auf denen Rolex angeboten wird, keine Uhren sondern Omlettes mit Kohl und Salat.

                   Matoke Markt in Kampala (c) Moongateclimber

 

Sehenswürdigkeiten

Im Uganda Museum erfährst die vieles über Stammeskulturen und kannst Kunstwerke der Völker Ugandas bestaunen. Am nahe gelegenen Mengo Hill liegt der Lubiri Palace, der ehemaliger Sitz des Königreichs Buganda. Die Könige wurden kurzzeitig abgesetzt, aber heute residieren sie wieder in der Stadt.

Slums in Kampala

Wie in allen afrikanischen Ländern, in denen Bürgerkrieg herrschte, haben sich auch rund um die Städte von Uganda Slums gebildet. Daher findest du auch rund um Kampala Slums. In diesen sogenannten "informellen Siedlungen" leben Tausende in einfachen Hütten, meist ohne fliessendes Wasser und ohne Strom.

          

Die Männer haben in ein paar Monaten eine Steinhütte errichtet, ohne Genehmigung, einfach da, wo Platz war. Die Familie kommt nach und schon gehört sie zum Viertel dazu. Jeder hilft jedem, jeder weiß von einer Gelegenheit, wo man etwas Geld verdient.