Wirtschaft und Bodenschätze

Landwirtschaft

Farmer in Mkondo (c) Chima4mani

In früheren Zeiten galt Simbabwe als Kornkammer Afrikas. Der Boden im Hochland ist sehr fruchtbar. Es wächst dort Mais, Soja und Tabak. Doch durch die Landreform kurz nach der Unabhängigkeit des Landes sanken die Ernteerträge. Woran lag das? Die Landreform bedeutete, dass weiße Bauern vertrieben wurden, die viel Erfahrung im Anbau großer Flächen hatten. Deren Farmland wurde der schwarzen Bevölkerung übertragen. Doch den einheimischen Bauern fehlten die Maschinen und die Erfahrung, um große Flächen zu bewirtschaften. Zeitweise mußte sogar Getreide eingeführt werden, so miserabel waren die Erträge.

Bodenschätze und Industrie

Simbabwe ist eines der rohstoffreichsten Länder Afrikas. Es verfügt über riesige Vorkommen an Gold, Nickel, Chrom und Kupfer. Die Platin- und Diamant-Vorkommen gehören zu den größten der Welt. Vor dreißig Jahren war Simbabwe ein wirtschaftlich starkes Land. Doch durch die jahrzehntelange Herrschaft des Diktators Robert Mugabe verarmte das Land. Der Bergbau ist zum Erliegen gekommen. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, etwa 90 Prozent der Menschen haben keine Arbeit. Sie suchen nach einer Beschäftigung in den Nachbarländern. Die Armut trifft vor allem die Familien und die Kinder. Die wenigen Einkünfte aus den Bodeschätzen versickerten in den Taschen der Regierung. 2017 haben die Menschen in Simbabwe eine neue Regierung gewählt, die versprochen hat, den Reichtum aus den Bodenschätzen gerechter zu verteilen.  

Kinderarbeit in Simbabwe

 

In Simbabwe arbeiten auf dem Land nahezu alle Kinder auf den Feldern ihrer Familie mit. Sie säen, helfen bei der Ernte und versorgen das Kleinvieh. Das ist in fast allen afrikanischen Ländern so und wird von der Bevölkerung akzeptiert. Doch in Simbabwe gibt es industrielle Kinderarbeit, die sehr gefährlich ist und die Gesundheit schädigt. Es handelt sich um Kinder, die in den Erz- und Goldminen des Landes  arbeiten. Besonders schlimm ist es in Kadoma, einer Bergbaustadt nahe am Fluss Sanyati. Schon Kinder im Alter von zehn Jahren arbeiten in der Goldgewinnung. Sie waschen das Gold über quecksilberangereicherten Kupferplatten. Der Umgang mit Quecksilber ist giftig und zerstört die Gesundheit der Kinder. Vor allem gibt es keine Entsorgung für das frei werdende Quecksilber. So gerät das giftige Quecksilber in das Trinkwasser der Stadt. Die Folge ist, dass die Quecksilberwerte im Blut der Bevölkerung sehr hoch sind. Etwa siebzig Prozent der Bewohner leiden an chronischer Quecksilbervergiftung.Seit diese Werte bekannt wurden, fängt die Regierung an, etwas dagegen zu unternehmen. Hoffentlich unternimmt sie auch etwas gegen die Kinderarbeit in den Minen.