Völker und Sprachen
Etwa 90.000 Menschen leben auf den Seychellen, die Mehrheit siedelt auf der Insel Mahé. Fast alle Bewohner sind Kreolen, das sind Nachfahren von Einwanderern aus allen Teilen der Welt. Seit jeher haben die Inseln eine starke Anziehung auf Völker der Erde ausgeübt. Die Einwohner sind ein Völkergemisch aus Franzosen, Briten, Afrikanern, Indern, Chinesen und Arabern. Fast jedes seefahrende Volk hat seine Spuren auf den Seychellen hinterlassen und hat die heutige Gesellschaft geprägt. Die Wertvorstellungen auf den Seychellen sind ganz ähnlich wie unsere. Alle sind gleichberechtigt, ganz unabhängig davon, ob ihre Vorfahren Sklaven, Abenteurer, Verbannte oder Piraten waren. Rassismus ist den Insulanern fremd. Es leben hier schwarze, dunkelhäutige und weiße Menschen.
Die Familie ist sehr wichtig
Viele Seychellois leben in Großfamilien oder in offenen Gemeinschaften. Da viele Frauen heutzutage berufstätig sind, wachsen die Kinder oft bei den Großeltern auf. Was wir als Patchwork-Familie bezeichnen, ist auf der Inselwelt Normalität. Ein Mann hat mehrere Freundinnen, auch wenn er verheiratet ist. Umgekehrt hat eine Frau oft Kinder von unterschiedlichen Vätern. So kommt es, dass Kinder mit vielen Geschwistern aufwachsen, und dass Familienfeste immer riesige Feste sind mit zahlreichen Gästen. Auf den Seychellen ist die Mutter der Mittelpunkt der Familie und alle Kinder müssen ihr im Haushalt und beim Wasserholen helfen. Ein Vergnügen ist es für die Kinder, zum Strand zu gehen und Muscheln und Krebse zu sammeln, manchmal ist sogar ein Tintenfisch dabei. Daraus wird dann eine schmackhafte Suppe gekocht.
Die Seychellen sind eine "junge" Nation
Die Seychellen haben eine sehr junge Bevölkerung: Ein Viertel der Einwohner ist jünger als 14 Jahre, das Durchschnittsalter beträgt etwa 30 Jahre. Das jährliche Bevölkerungswachstum liegt unter einem Prozent. Die Seychellois sind bekannt für ihre Gastfreundschaft. Sie sind hilfsbereit und zuvorkommend. Für Besucher aus Europäer ist es besonders eindrucksvoll, dass die Bewohner nie in Eile sind, auf den Inseln geht es gemächlich zu. Kein hektischer Verkehr, keine Staus, keine zur Schule hetzenden Kinder und Erwachsenen.
Sprache und Religion
Als gemeinsame Sprache hat sich eine ganz eigene Kreolsprache entwickelt, das Seychellenkreol oder Seselwa. Alle Bewohner sprechen dieses Kreol, das aus afrikanischen Sprachen wie dem Suaheli und dem Madagassisch sowie dem Französischen entstanden ist. Die Amtssprachen sind Kreolisch, Englisch und Französisch.
Die meisten Seychellois sind Katholiken, nämlich über 80 Prozent. Nur eine Minderheit gehört der anglikanischen Kirche an. Etwa 2 Prozent sind Hinduisten, und 1 Prozent gehört dem Islam an. Viele Seychellois pflegen daneben den Glauben ihrer mehrheitlich afrikanischen Vorfahren. Sie glauben an Hexerei, Magie, Aberglaube und Wahrsagekunst. Viele Seychellois holen sich vor wichtigen Entscheidungen Rat bei einem „tonton“, einem Zauberer. Oder sie lassen sich bei Krankheit oder privaten Problemen von einem „tonton“ beraten. Und fast jeder Seychellois hat einen Talismanen bei sich und glaubt fest an dessen Schutz. Auf dem Foto links sieht du eine Familie auf dem Weg zum Sonntagsgottesdienst.