Wirtschaft und Bodenschätze

Landwirtschaft

Von der Landwirtschaft leben über 70 Prozent der Malier, dabei ist nur etwa 6 Prozent der Fläche nutzbar. Die meiste Landwirtschaft wird im Süden von Mali betrieben. Die Farmer bauen Getreide, Mais, Baumwolle und Erdnüsse an. Am Niger wird Reis angebaut. Da die meisten Bauern ihre Feldarbeit noch auf traditionelle Weise verrichten, ist der Ertrag nicht sehr groß. Dennoch tragen die Farmer mit fast vierzig Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei.

                         Markt Djenné (c) C.Hugues

 

Viehzucht im Zentrum von Mali

Im Zentrum von Mali wächst nicht viel. Die hier lebenden Fulbe bauen etwas Hirse an, das einzige Getreide, das auf den trockenen Böden im Sahel gedeiht. Doch hauptsächlich betreiben sie Viehwirtschaft. Häufig sieht man Rinder, Ziegen oder Schafe, die in großen Herden durch die Ebenen getrieben werden. Im Nigerbinnendelta ist der Fischfang wichtig, für den die Bozo bekannt sind.

                       Tiermarkt in der Nähe von Bamako (c) ILRI

Handwerk und Dienstleistungen

Dieser Sektor erscheint klein, doch zahlreiche Malier, vor allem viele Frauen sind darin beschäftigt. Sie verdienen oft nicht viel, aber sie halten die Wirtschaft am Laufen. Sie führen kleine Geschäfte, verkaufen auf den Märkten oder an den Straßen Obst, Gemüse oder haben Garküchen. Sie färben Stoffe, betreiben kleine Friseursalons, arbeiten als Näherinnen oder sind in den Haushalten von wohlhabenden Familien beschäftigt. Auf dem Foto unten siehst du Frauen beim Färben von Stoffen.

                     

Bodenschätze und Bergbau

Der Goldreichtum von Mali war im Mittelalter legendär. Der Löwenkönig von Mali galt als reichster Mann Afrikas. Auch heutzutage wird Gold abgebaut und exportiert. Mali gilt als viertgrößter Goldproduzent von Afrika. Die Einkünfte daraus sind hoch, doch nur ein kleiner Teil der Bevölkerung profitiert davon. Die Regierung hat versprochen das zu ändern und den Reichtum zukünftig besser zu verteilen. Das ist dringend nötig, denn die Mehrzahl der Malier lebt an der Armutsgrenze. Im Land gibt es zahlreiche Kritiker, die die Korruption anprangern. Hoffentlich finden sie Gehör. Gibt es in Mali Erdöl? Experten vermuten große Vorkommen tief unter der Erde. Das schwarze Gold würde Mali helfen, seine Einkünfte zu verbessern.

                      

Industrien

Industrien gibt es hauptsächlich in der Hauptstadt Bamako. Sie spielen noch keine große Rolle. Nur 60 Tausend Malier können davon leben. Es gibt zahlreiche Baumwollspinnereien. Industriell hergestellt werden Textilien, Zement, Düngemittel und Baustahl. Ein Drittel der Bevölkerung Malis lebt unterhalb der Armutsgrenze. Das bedeutet in Zahlen, dass das Durchschnittseinkommen im Monat bei etwa umgerechnet 125 US Dollar liegt.  Das Land hat keinen Zugang zum Meer. Über die Häfen von Dakar und Abidjan wird der Großteil des internationalen Warenverkehrs abgewickelt. Diese Hafenstädte sind etwa 1.200 km von der Hauptstadt Bamako entfernt sind.

Klimawandel und Wirtschaft

Mali ist eines der Länder, die von der globalen Klimaerwärmung am stärksten betroffenen sind. Das hat sowohl mit der geringeren Niederschlagsmenge in Mali zu tun wie auch mit den längeren Trockenperioden. Wenn die Böden zu stark austrocknen, können sie das Regenwasser nicht mehr so gut aufnehmen. So leidet das Land unter Dürre und ist gleichzeitig von Überschwemmungen bedroht. Gleichzeitig sinkt der Grundwasserspiegel ständig. Für die Bevölkerung, die hauptsächlich von der Landwirtschaft lebt, ist der Klimawandel eine große Bedrohung. Ohne Hilfe von anderen Ländern und internationalen Wirtschaftsverbänden kann Mali die Folgen des Klimawandels nicht bewältigen.

Armut und Kinderarbeit

Das Gesetz in Mali verbietet Arbeit für Kinder unter 14 Jahren. Doch jedes dritte Kind arbeitet. Die meisten Kinder helfen ihren Eltern in der Landwirtschaft. Sie arbeiten als Haushaltshilfe oder verrichten Hilfsjobs auf den Märkten. Kinder und Jugendliche arbeiten auch auf den industriell bewirtschafteten Baumwollfeldern und in den Goldminen.Auf dem Foto unten siehst du zwei 10-jährige Jungs auf einem Baumwollfeld bei der Ernte.

                      

Wie hoch die Zahl der Kinder in den Minen ist, weiß niemand so genau, denn viele von ihnen sind illgal dort beschäftig. Dabei sind die Gefahren für ihre Gesundheit in den Minen besonders hoch. Schlimm ist, dass viele Kinder dann nicht mehr die Schule besuchen. Später können sie oft die Schule nicht mehr nachholen und bekommen nur schlecht bezahlte Jobs.