Die Geschichte von Madagaskar
Die ersten, die Madagaskar besiedelten, waren indonesische Seefahrer. Nach ihnen kamen Araber. Bereits im 7. Jahrhundert nach Christus beherrschten Araber den Sklavenhandel auf Madagaskar. Sie verschleppten Gefangene aus Europa und Afrika auf ihre Gewürzplantagen. Afrikaner brachten ihr Brauchtum ins Land. Es kamen auch immer mehr Afrikaner von der Ostküste nach Madagaskar, um sich auf der fruchtbaren Insel eine neue Existenz aufzubauen. Auf den Fresken links im Bild ist dargestellt, wie die Franzosen Einzug halten in Madagaskar.
Ein Volk namens Merina
Nach alten Überlieferungen heißt es, dass die Vorfahren eines Volkes namens Merina aus einem Land jenseits des großen Meeres kamen. Sie landeten in einer Bucht im Osten des Landes und wanderten ins Hochland. In der Ebene des Ikopa-Flusses entdeckten die Einwanderer der Legende nach die wilde Reispflanze, die sie von nun an kultivierten. Jede Einwanderergruppe bildete eigene Siedlungen. Nach mehreren Generationen vermischten sich die Einwanderer. Sie bildeten um 1400 die ersten kleinen Königreiche der Merina. Aus zahlreichen kleinen Königreichen entstand im 18. Jahrhundert das Königreich Madagaskar.
Europäische Seefahrer gelangen nach Madagaskar
Am 10. August 1500 sichtete der portugiesische Seefahrer Diego Dias als erster Europäer die Insel. Hundert Jahre später nutzten niederländische und britische Händler Madagaskar, um Sklaven für die Kolonie Mauritius zu verschleppen. Piraten nutzten im 17. und 18. Jahrhundert die Insel als Basis, von der aus sie ihre Raubzüge unternahmen. Madagaskar lag an der sogenannten Gewürzroute zwischen Indien und Europa. Die Schiffe transportierten wertvolle Waren wie Seide, Gewürze und Edelsteine.
Europäische Heere gelangen auf ihren Eroberungszügen nach Madagaskar
Briten entdeckten die Insel für sich, sie entsandten die erste Missionare nach Madagaskar. Doch die Einheimischen hegten großes Mißtrauen gegenüber den Europäen. Nach den Engländern unternahm die europäische Großmacht Frankreich ihre ersten Kolonisierungsversuche im Osten Afrikas. Die madagassischen Könige und Königinnen wehrten sich jahrzehntelang gegen den Ansturm der Franzosen. Sie bauten ein schlagkräftiges Heer auf und erwarben moderne Waffen. Es begann ein blutiger Krieg, der zwei Jahre dauerte. Der Krieg forderte viele Opfer. auf dem Bild rechts siehst du Königin Ranavolana I. von Madagaskar.
Madagaskar wird französische Kolonie
Nach einer französischen Großinvasion im Jahr 1895 mussten sich die Madagassen geschlagen geben. Die Legende berichtet davon, dass sich die Königin von Madagaskar daraufhin von einer Klippe stürzte. Madagaskar wurde zu einer französischen Kolonie.
Die Unabhängigkeit
Schon vor dem Zweiten Weltkrieg hatte es Unruhen auf Madagaskar gegeben. Die Madagassen wollten unabhängig sein und die Ausbeutung durch die Kolonialregierung beenden. Ab 1947 kam es zu Kämpfen zwischen Rebellen und Truppen der Kolonialregierung. Frankreich entsandte daraufhin 18.000 Soldaten, die die Rebellion niederschlugen. Die Kämpfe gingen weiter. Mehr als ein Jahrzehnt widersetzten sich die Madagassen der Fremdherrschaft, 89.000 starben. Frankreich musste schließlich seine Herrschaft über das Inselreich aufgeben. Am 26. Juni 1960 wurde Madagaskar unabhängig. Erster Präsident des Landes wurde Philibert Tsiranana, der zehn Jahre lang regierte.
Madagaskar, die einstige Piratenrepublik
Madagaskar diente einst Piraten aus allen Teilen der Welt als Versteck. Sie hatten im Norden und Osten der Insel ihre Stützpunkte, von denen aus sie Jagd machten auf die großen Handelsschiffe aus Indien und Europa. Hier erfährst du mehr über die Piraten von Madagaskar