Gwafa erzählt, wie die Berber leben
Gwafa gehört zum Volk der Berber und lebt in Libyen, am südlichen Rand der Sahara. Gwafa und seine 13 Geschwister wurden in der Wüste geboren. Sie leben in Zelten und besitzen Schafe, Ziegen und Kamele. Statt an einem Ort zu bleiben, zieht Gwafas Familie umher. „Wir gehen dorthin, wo es Wasser gibt und wo es grün ist, damit unsere Tiere etwas zu fressen finden.“ erklärt Gwafa.
Gwafa gehört zu den Berbern, die schon seit Jahrhunderten mit ihren Tieren umherziehen. Die meisten Berber leben mittlerweile in den Städten. Für Gwafa wäre das nichts. Er meint: „Wir bleiben in der Wüste, selbst wenn es mal nichts zu tun gibt. In der Stadt lernt man einfach nichts, was man zum Leben wirklich braucht. In der Wüste schon.“
Gelernt hat Gwafa zum Beispiel, mit wenigen Dingen auszukommen. Er kennt die Wüste so gut, dass er keine Landkarte braucht und auch keinen Navi. Er braucht keinen Luxus. Er braucht nicht mal viel zu trinken. Ein Liter Wasser reicht ihm mehrere Tage. Er trinkt so wenig, damit sich sein Körper nicht an mehr gewöhnt. Das Wasser besorgt er aus winzigen Quellen in den Bergen, die nur Wüstenbewohner kennnen.
Gwafa erzählt, dass seine Kinder heute auf die Schule gehen. Sie besuchen Wanderschulen, die auf dem Weg der Berber halt machen. Als er klein war, gab es solche Schulen noch nicht. „Auf einer Schule war ich nie“, erklärt er. Lesen und Schreiben kann er nur ein wenig. Trotzdem kann Gwafa ziemlich gut Englisch, das hat er von den vielen Besuchern aus aller Welt gelernt.
Am Morgen wird er wie immer früh aufstehen, sobald die Sonne aufgeht. Dann wird er sich um die Tiere kümmern, und dann… „dann kann ich machen, was ich will, es sollte nur nichts Böses sein.“