Wirtschaft und Bodenschätze

Landwirtschaft

Zuckerrohrmühle

 

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Die Mehrzahl der Farmer baut für den Eigenbedarf an, dazu gehören Reis, Maniok, Bataten, Yamswurzeln, Mehlbananen, Kautschuk, Kaffee, Kakao, und Ölpalmen.  Die Landwirtschaft liefert für den Export Kaffee, Kakao, Ölpalmprodukte, Zuckerrohr und Baumwolle. Die Küsten und Flüsse sind sehr fischreich. Deshalb ist auch der Fischfang eine wichtige Einkunftsquelle. Die kommerzielle Landwirtschaft besteht hauptsächlich in der Kautschukproduktion. In der Nähe von Monrovia liegt die größte Kautschukplantage der Welt mit einer Fläche von 200 Quadratkilometern. Kinderarbeit kommt häufig vor in Liberia. Vor allem in der Landwirtschaft helfen Kinder mit, wie der Junge rechts im Bild, der Zuckerrohr mahlt. 

Leider wird der Regenwald unkontrolliert abgeholzt. Die Regierung unter Ellen Johnson Sirleaf vergab zahlreiche Konzessionen für die Abholzung von Tropenhölzern an internationale Firmen. Dadurch wurde mehr als die Hälfte des Regenwaldes zum Abholzen freigegeben. Viel ursprünglicher Regendwald ging dadurch verloren. Ab 2014 wurde diese Entwicklung zum Teil gestoppt durch Proteste von Umweltschützern und durch die norwegische Regierung.  

Bodenschätze und Industrien

Liberia hat gute Aussichten, sich zu entwickeln. Es verfügt über wertvolle Rohstoffe wie Kautschuk, Eisenerz, Gold, Diamanten und Holz. Vor allem die Eisenerzvorkommen sind wichtig für das Land. Mangan, Baryt, Kyanit und Columbit werden abgebaut. Eisenerz liefert 60 Prozent der liberianischen Exporterlöse. Gold wird in Liberia schon lange abgebaut. Es gibt Tausende, die illegal in den National Parks siedeln und nach Gold schürfen. Im Westen gibt es Diamantenfelder. Auch die Erdölförderung spielt eine immer größere Rolle. 2010 wurden erste Lizenzen zur Erforschung von Erdölvorkommen vor der Küste vergeben. Ziel der Regierung ist es, dass  Liberia in 10 Jahren unabhängig von Entwicklungshilfe wird.

 Kinderarbeit in Liberia

 Die meisten Kinder arbeiten auf den Feldern der Familie mit, sie versorgen das Kleinvieh und verkaufen die überschüssigen Ernten auf dem Markt, so wie die Mädchen auf dem Foto links. Das ist auf dem Land ganz normal. Allerdings gibt es auch Kinderarbeit auf den großen Plantagen. Vor allem auf den riesigen Kautschukplantagen arbeiten Kinder manchmal schon im Alter von 10 Jahren regelmäßig mit. Gründe für die Kinderarbeit sind den UN zufolge, dass die meisten Großfamilien ohne den Zusatzverdient der Kinder nicht auskommen würden. Für die Kinder ist es schlimm, denn sie bekommen meist keinen Schulabschluss. Doch sie haben kaum eine Wahl, denn sie müssen mithelfen, dass die Familie überlebt.