Monrovia, die Hauptstadt von Liberia

Liberias Hauptstadt Monrovia liegt an der Atlantikküste. Die Stadt wurde 1560 als Handelsstützpunkt von Portugiesen gegründet und entwickelte sich seit dem 19. Jahrhundert zu einem wichtigen Knotenpunkt im Seeverkehr. 1821 kamen die ersten befreiten  Sklaven aus Amerika im Hafen von Monrovia an. Sie waren Nachfahren der einstmals versklavten Afrikaner, die Jahrhunderte zuvor von europäischen Händlern in die Neue Welt verschleppt worden waren. Sie benannten die Stadt ein Jahr später um in Monrovia, zu Ehren des amerikanischen Präsidenten James Monroe, der die Ansiedelung ehemaliger Sklaven in Afrika unterstützte.

                  Innenstadt von Monrovia

Die neuen Siedler bauten die Straßen nach amerikanischem Vorbild. Im Zentrum sind die Straßen asphaltiert, die Vorortstraßen sind jedoch einfache Pisten. Heute leben in Monrovia mehr als 1,7 Millionen Menschen. Bekannt ist die Stadt für den großen Waterside Market. Im Hafen von Monrovia schlägt das Herz der Stadt. Der Freeport Monrovia ist der bedeutendste Seehafen des Landes mit großen, modernen Hafenanlagen. Er befindet sich am Westufer der ehemaligen Insel Bushrod Island.

Die Shanty Towns

 

Durch den Zuzug der jungen Landbevölkerung und durch Flüchtlinge sind viele Slums rund um Monrovia entstanden, sie werden Shanty towns genannt. Am größten ist das zentral gelegene Westpoint in Monrovia. Die Wasserprobleme sind gross. Frischwasser muss von Brunnen geholt werden. Oder die Menschen sammeln Regenwasser, das oft verunreinigt ist. Deshalb gibt es immer wieder Nachrichten über Cholerakranke in den Slums. Auch die Sanitäranlagen sind in einem schlechten Zustand. Durch den letzten Bürgerkrieg wurde viel zerstört. Deshalb sagen die Menschen hier: "Etwas zu zerstören ist leicht, etwas aufzubauen dagegen schwer." Seit 2008 bemüht sich die Regierung darum, die Lebensverhältnisse in den dicht besiedelten Slums zu verbessern. Doch geschehen ist nicht viel.