Nairobi, die Hauptstadt von Kenia

Die Stadt liegt auf einer Hochebene im Süden des Landes. Sie ist aus einem Eisenbahnlager entstanden, das die britische Kolonialverwaltung errichtet hatte. Denn sie baute eine Bahnlinie von der Hafenstadt Mombasa nach Nairobi, um Kaffee und andere Luxusgüter aus dem afrikanischen Kontinent an die Küsten zu transportieren und nach Europa zu verschiffen. Nairobi wurde zum Zentrum für die wachsende Zahl von europäischen Siedlern und indischen Arbeitern. Doch auch immer mehr Afrikaner zogen nach Nairobi.

            

Heute leben über drei Millionen Menschen in Nairobi. Der Name stammt aus der Sprache der Massai und bedeutet "kühler Fluss",  benannt nach dem Fluss, der durch die Stadt fliesst. Die Innenstadt ist geprägt von Hochhäusern, Luxusläden und Universitäten. Der Stadtkern ist umgeben von ausgedehnten Siedlungen mit Parks und Gärten. Das Stadtzentrum kannst du zu Fuß erkunden, weiter entfernte Gebiete sind mit dem Taxi zu erreichen oder mit Kleinbussen, den Matatus. Auf den Märkten und in den zahlreichen, kleinen Läden findest du Kunst, Kitsch und Souvenirs. Wichtig als Tourist zu wissen: Zahle nicht gleich den genannten Preis, Feilschen ist hier nämlich Pflicht. In der Nähe von Nairobi befindet sich ein internationaler Flughafen. Täglich verkehrt eine Eisenbahnlinie zwischen Nairobi und Mombasa. Eine Eisenbahnlinie führt ins benachbarte Uganda.

Hier siehst du einen Videoclip über die Straßen von Nairobi

Besonderheit von Nairobi

Giraffe im Nairobi National Park (c) Mkimemia

Löwen in der Stadt, Giraffen vor der Haustüre? In Nairobi ist das möglich. Denn die Stadt grenzt an den Nairobi Nationalpark, in dem Giraffen, Elefanten, Löwen und und viele andere große und kleine Wildtiere leben. Kenias erster Nationalpark wurde schon 1946 gegründet. Leider wird dieser Park immer wieder von Wilderern heimgesucht, die Elefanten und Nashörner jagen. Manchmal verirren sich auch Löwen in die Stadt, auf der Jagd nach Beute.

Die Slums in Nairobi

An den Rändern der Stadt haben sich riesige Slums entwickelt. Denn viele Menschen ziehen vom Land hier her, um besser bezahlte Arbeit zu finden. So kommt es, dass sechzig Prozent der Einwohner von Nairobi in den  zweihundert Slums der Stadt leben. Als Slum bezeichnet man Stadtteile ohne Infrastruktur. Es gibt kein fließendes Wasser, keinen Strom, keine Kanalisation, keine Straßen, keine Häuser. Es gibt nur ein Meer von Bretterbuden und Wellblechhütten. Die Bahnlinie Nairobi-Kisumu führt mitten durch die Siedlungen. Der größte Slum ist Kibera, eine Blechdachsiedlung, die fast 3 Quadratkilometer groß ist. Sechs bis sieben Familienmitglieder wohnen in einem 10 Quadratmeter großen Zimmer ohne Fenster, Strom und Toilette. Die UN hat eine Toilette mit WC-Becken bauen lassen. Die Benutzung kostet vier Kenia-Schilling, das sind etwa 4 Cent. Ein 20-Liter-Wasserbehälter kostet zwischen 3–20 Schilling, je nach Jahreszeit. Die Verschmutzung durch Abfälle, Abwässer und Fäkalien ist sehr hoch. Dadurch werden viele Kinder krank. In Kibera beginnt man damit, Trinkwasser zu desinfizieren. Wie das gemacht wird? Wasser wird in Plastikflaschen abgefüllt und einen Tag in die Sonne gestellt.

Schon gewusst? In Kenia wurden Spuren der ersten Menschen gefunden, die du im Nationalmuseum von Nairobi besichtigen kannst.