Die Elfenbeinküste hat zwei Hauptstädte
Abidjan liegt am Golf von Guinea. Während der französischen Kolonialzeit wurde die Stadt zu einem Militärhafen ausgebaut. Die Hafenstadt wuchs in wenigen Jahrzehnten zu einer Metropole und zählt heute über 6 Millionen Einwohner. Sie ist die größte Stadt des Landes und zugleich Wirtschaftszentrum. Hier befinden sich auch zahlreiche Regierungsbüros und Botschaften, sowie die Nationalbibliothek und das Nationalmuseum. Da die Stadt so riesig ist, wurde sie in 10 Gemeinden aufgeteilt, mit je einem Stadtrat und je einem Bürgermeister. Die wohlhabenden Bewohner leben in den Stadtteilen Cocody und Plateau. Die ärmeren Menschen leben vor allem in Abobo. Abidjan gilt als das "Paris Westafrikas“. Die Stadtviertel sind im französischen Kolonialstil gebaut und erinnern an die lange Herrschaft Frankreichs über das Land.
Bedeutende Industrien sind hier angesiedelt, dazu zählen die Automobilfertigung sowie die Holz-, Chemie- und Textilindustrie. Abidjan besitzt einen Seehafen und einen internationalen Flughafen. Zu den modernen Wahrzeichen der Stadt gehören La Pyramide, ein Hochhaus aus Beton in Gestalt einer Stufenpyramide. Auch die Kathedrale St. Paul ist ein auffälliges Gebäude. An dem schwungvoll geformten Kirchenbau ist ein riesiges Kreuz vertäut. Du kannst es auf dem Foto links erkennen. Im Norden von Abidian liegt der Nationalpark Banco mit geschütztem Regenwald und Wandermöglichkeiten. Etwa 20 Prozent aller Ivorer leben in Abidjan.
Yamoussoukro ist seit 1983 die neue Hauptstadt der Elfenbeinküste. Die Stadt ist benannt nach einer einer Herrscherin der Baule, der größten Volksgruppen der Elfenbeinküste, namens Yamoussou. Während der Zeit der französischen Kolonialherrschaft 1901 war Yamoussou die Herrscherin des Dorfs N’Gokro. In der Gemeinde Yamoussoukro leben heute etwa 360.000 Menschen. Die Stadt ist viel kleiner als Abidjan und wirtschaftlich unbedeutender. Das ehemalige Dorf liegt nördlich von Abidjan, in der Mitte des Landes. Die moderne Stadt besitzt einen geschäftigen Markt. Der Palast des ehemaligen Präsidenten und eine Moschee mit stilisierten Minaretten sind sehenswert. Aber das wirkliche Highlight von Yamoussoukro ist die riesige Kathedrale Notre Dame de la Paix. Wie kommt es, dass gerade hier die größte Kirche der Welt aus dem Urwald ragt?
Verantortlich ist dafür der verstorbene Präsident Félix Houphouet-Boigny, der hier geboren wurde. Der bekennende Katholik beschloss, an diesem Ort eine Kathedrale zu bauen, die alle anderen Kirchen auf der Welt in den Schatten stellen sollte. Tatsächlich ist Notre Dame de la Paix - auf dem Foto oben - eine exakte Kopie des Petersdoms in Rom, nur größer!