Wirtschaft und Bodenschätze

Landwirtschaft

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Die Mehrheit der Burundier lebt von der Landwirtschaft. Die Hutu bauen für den Eigenbedarf Hülsenfrüchte, Hirse, Mais, Bananen, Süßkartoffeln und Maniok an. Wie ihre Vorfahren bearbeiten sie die Felder noch mit der Hacke. Das ist mühsam und die Erträge sind gering. Den Überschuss verkaufen die Frauen auf den Märkten und Straßen. Sie tragen hauptsächlich zur Ernährung der Familien bei. Auf dem Foto links sieht du einen Kleintiermarkt in Burundi, der hauptsächlich von Frauen betrieben wird. Die Tutsi betreiben Viehzucht, sie besitzen vor allem Rinder und Ziegen. Doch durch das rasche Wachstum der Bevölkerung sind Nahrungsmittel knapp. Burundi muss deshalb Lebensmittel einführen. Das Hauptexportgut Kaffee macht drei Viertel der Ausfuhren aus. Kaffee, Tee und auch Baumwolle werden auf großen Plantagen angebaut. Davon profitieren Großfarmer und inudstrielle Landwirtschaftsbetriebe. Die Kleinbauern bleiben auf der Strecke.

Fischfang

Fischfang wird am Tanganjika See und den anderen Gewässern des Landes betrieben. Die Anwohner am Tanganjika See leben hauptsächlich davon. Der See beherbergt eine große Zahl an verschiedenen Fischarten. Jedesmal befinden sich andere Fische im Netz. Am häufigsten sind Heringe, Sprotten, Barsche, Welse, Stachelaale und Leuchtaugen. Gefischt wird noch traditionell, mit dem Boot oder mit Netzen. Wie in der Landwirtschaft ist auch hier der Ertrag daher gering.

 

Industrie und Bodenschätze

Die Industrie ist nur schwach entwickelt. Verarbeitet werden hauptsächlich landwirtschaftliche Produkte und Textilien, Schuhe oder Seife. An Bodenschätzen verfügt Burundi über Gold, Kupfer, Kobalt, Uran und Nickel, die aber nur in geringem Maß abgebaut werden. Es fehlen gut ausgebildete Fachkräfte. Außerdem ist die Infrastruktur ist nicht gut. Das Straßennetz ist schlecht ausgebaut, die Straßen sind teilweise nur in der Trockenzeit befahrbar. Im Durchschnitt liegt das Einkommen bei etwa 800 US Dollar im Jahr. Das bedeutet, am Tag hat ein Burundier nicht mal zwei Dollar zur Verfügung. Davon kann eine Familie kaum leben.

Wie kommt es zu Hungersnot in einem landwirtschaftlich reichen Land?

Die Armut im Land ist groß. Fast 60 Prozent aller Berufstätigen verdient nicht mehr als umgerechnet 1 US Dollar am Tag. Obwohl Frauen und Kinder mit arbeiten, kommt es immer wieder zu schlimmen Hungersnöten. Warum? In Burundi gilt ein besonderes Erbrecht: Jedes Kind wächst mit fünf oder mehr Geschwistern auf. Alle Kinder erben gleich viel von den Feldern, die ihre Eltern hinterlassen. So verringert sich die Anbaufläche von Generation zu Generation. Zwar besitzt jedes Kind ein kleines Stück Land, aber es wird immer schwerer, davon eine ganze Familie zu ernähren. Auf dem Foto links siehst du Burunder beim Bau einer Schule.

Kinderarbeit in Burundi

 

Es ist selbstverständlich für Landwirte, Viehzüchter und Fischer, dass Kinder mitarbeiten. Sie hüten Ziegen, sammeln Brennholz, holen Wasser und helfen bei der Aussaat und Ernte. Auf dem Foto links siehst du Viehhirten in der Nähe von Gitega. Doch zahlreiche Kinder arbeiten schon hauptberuflich, zum Beispiel als Erntehelfer auf industriellen Plantagen. Junge Mädchen arbeiten meist als Haushaltshilfen für andere Familien. Jungs erledigen Jobs auf den Märkten. Leider gibt es auch Kinderhandel in Burundi. Kinder werden von Anwerbern mit vielen Versprechungen in Nachbarländer vermittelt. Sie versprechen den Eltern, dass ihre Kinder gut untergebracht sind und gute Ausbidungsmöglichkeiten bekommen. Doch in Wahrheit werden sie als billige Arbeitskräfte eingesetzt und wie Arbeitssklaven ausgenutzt.