Tiere der Berge und Wüsten

Wildtiere im Atlasgebirge

An der Nordseite des Tellatlas gedeihen mediterrane Sträucher wie Aleppo-Kiefern, Korkeichen, Steineichen und Atlas-Zedern. Im Atlasgebirge leben verschiedene Vogelarten, darunter sind Raubvögel wie Geier, Zwergadler, Bussarde oder Milane. Ursprünglich waren auch Berberlöwen und Atlasbären in Algerien heimisch. Doch diese Tiere sind leider ausgestorben. Berberaffen sind in ganz Nordafrika verbreitet, doch ihr Bestand ist gefährdet. Nur in den Atlasregionen Algeriens kommen sie noch vor.

Die Bewohner der Wälder

In der Kabylei gibt es noch zusammenhängende Waldgebiete. Doch sie machen nur zwei Prozent des Landes aus. Hier trifft man hin und wieder auf die scheuen Geparde. Wildschweine sind selten, aber manchmal begegnet man Rudeln an den Rändern der wenigen Waldgebiete. Flamingos, Reiher, Störche, Strauße, Nilgänse, Trappen und Flughühner findet man in den wenigen Feuchtgebieten des Landes. Hier finden sie reichlich Nahrung, denn Scharen von Fliegen und Stechmücken leben in Wassernähe.

Wildtiere in der Wüste Algeriens

Dorkasgazellen (c) Osado

Ein großer Teil von Algerien ist von Wüste bedeckt, hier wächst fast nichts. Das heißt aber nicht, dass es hier wenige Tiere gibt. In der Wüste gedeihen Pflanzen, vor allem Dattelpalmen wachsen nur in Randzonen und Oasen. Daher ist die Tierwelt im Süden von Algerien nicht sehr zahlreich und auch nicht sehr vielfältig. In den Wüsten leben Gazellen, Schakale und Wüstenfüchse. Der Wüstenluchs gehört mittlerweile zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten. Mähnenschafe, Berberaffen, Springmäuse, Schlangen, Echsen und Skorpione. Dünengazellen und Dorkagazellen sind sehr selten gewordenen und gehören heute zu den bedrohten Tierarten.

 

Der Klippschliefer, ein besonderer Anpassungskünstler 

Der Klippschliefer, der auch Wüstenschliefer genannt wird, lebt in den Gebirgszügen des Landes. Er ist in jeder Hinsicht besonders. Rein äußerlich sehen die kaninchengroßen Säuger unseren Murmeltieren ähnlich, aber das ist schon alles. Verwandt sind die Felltiere nämlich mit Elefanten und Seekühen. Ein eindeutiges Zeichen dafür sind die stetig nachwachsenden Zähne des Oberkiefers. Normalerweise wachsen Zähne bei Nagetieren nämlich nicht nach. Die tagaktiven Tiere gibt es in fast allen afrikanischen Ländern, denn sie passen sich an die verschiedensten Gegebenheiten an. Sie leben in Berglandschaften, Sahel, Savannen, sogar in tropischen Wäldern kommen sie vor. Sie ernähren sich von Pflanzen. Neben Gräsern, jungen Trieben von Büschen, Früchten und Beeren stehen auch krautige Pflanzen auf ihrem Speiseplan  wie verschiedene Nachtschattengewächse. Klippschliefer sind gesellig, sie leben in mittelgroßen Gruppen, die von Männchen angeführt werden.

 

Reptilien, Überlebenskünstler in der Wüste

Kleinere Reptilien wie Eidechsen und Geckos tummeln sich praktisch überall in den Wüstengegenden. Der Gelblich-braune Sandfisch ist kein Fisch, sondern eine Eidechsenart. Seinen Namen verdankt die Eidechse ihrer Fortbewegungsart. Sie wuselt knapp unter der Sandoberfläche entlang. Der Vorteil: ihre Füße müssen nicht den heißen Sandboden berühren, und ihre Feinde erkennen sie nicht so schnell. Warane kommen ebenfalls relativ häufig vor.

 

Die giftigen Wüstenbewohner

Die Hornviper (c) J.PolakEine ganze Reihe von Schlangen und Skorpionen zählen zu den giftigen Wüstenbewohnern. In Algerien findet man die Atlasotter, die Puffotter, die Ägyptische Sandrasselotter, und die überaus giftige Hornviper.

Insekten, die kleinsten Wüstenbewohner

Wie die meisten Tiere in Algerien finden sich auch Insekten wie Käfer, Ameisen, Gottesanbeterinnen und Schmetterlinge zum größten Teil in der Wüste.
Für besondere Aufmerksamkeit sorgen Heuschreckenschwärme, die unregelmäßig auftreten. Sie kommen in allen Randgebieten der Wüste und im Sahel vor. Sie sind gefürchtet, denn sie fressen blitzschnell die Felder leer und fliegen davon. Nur mit Hilfe von Pestiziden können sie eingedämmt werden.

Küstenbewohner

 Die Mittelmeer-Mönchsrobbe lebt an den Küsten. Sie ist mittlerweile vom Aussterben bedroht ist. Weltweit gibt es noch höchstens 400 Individuen. Was sie am meisten bedroht? Leider wir Menschen. Wir zerstören ihren Lebensraum, verschmutzen das Meer und fischen ihnen die Nahrung weg. 

Es wurden mehrere Nationalparks geschaffen zum Schutz der Wildtiere. Im Nationalpark Tassili n’Ajjer kann man Wüstenfüchse, Mähnenschafe, Berberaffen und sogar einige Geparde beobachten. Der Nationalpark gehört heute zum Weltnaturerbe der UNESCO Mehr über die Tiere der Wüste