Die Phönizier erobern Nordafrika

Phönizische Götterdarstellung (c) dok phoeni

Um 1000 vor Christus eroberten die Phönizier die Küsten Nordafrikas. Sie waren ein Seefahrervolk aus dem Gebiet des heutigen Jemen, am östlichen Rand des Mittelmeeres. Dank ihrer Lage am persischen Golf besaßen sie erstklassige Handelsbeziehungen zu den umliegenden Großreichen. Die Griechen nannten sie "Phönikier",  Bewohner des Purpurlandes. Denn die Phönizier konnten mit dem Farbstoff der Purpurschnecke violettrote Stoffe herstellen.

Die Phönizier erobern die Küsten von Nordafrika

Phönizisches Schiff (c)Maur

Im Gebiet der Phönizier wuchsen Zedern. Zedernholz eignete sich besser für den Schiffsbau als jedes andere Holz, denn damit konnte man  bauen. Mit ihren Schiffsflotten waren die Phönizier allen anderen Handelsvölkern im Mittelmeer überlegen. Sie konnten damit weiter und schneller reisen als ihre Handelspartner in Griechenland, Ägypten und Babylonien. Um 1000 vor Christus waren die Phönizier ausgezogen, um die Küsten Nordafrikas zu erobern. Sie waren sehr gut bewaffnet, besser als die Berbervölker in Nordafrika. So war es für sie ein Leichtes, die Berber ins Hinterland zu verdrängen. 700 vor Christus hatten sie fast die gesamte Mittelmeerküste Afrikas unter ihre Herrschaft gebracht. Sie gründeten die Stadtstaaten Leptis und Tingis.

 Karthago

Ruinen von Karthago C

Auch Karthago, das im heutigen Tunis lag gehörte zu ihren Handelsstätten. Sie entwickelten Karthago zum mächtigsten Handelsstaat im Mittelmeerraum. Die imposanten Hafenanlagen wurden überall in der alten Welt gerühmt. Es gab riesige Frachthäfen und separate Kriegshäfen. Die Ruinen von Karthago rechts im Bild geben nur einen dürftigen Eindruck von der einstigen Größe der Stadt. Bald wurde Karthago so mächtig, dass die Phönizier von hier aus eigene Kolonien gründeten.

Die Phönizier verlieren ihre Vorherrschaft in Nordafrika

Römisches Schiff aus der Antike (c) JoJan

Die Vorherrschaft Karthagos im Mittelmeerraum war dem aufstrebenden Rom ein Dorn im Auge. Die Römer kamen in den Besitz eines phönizischen Schiffes, das an den Küsten Italiens Schiffbruch erlitten hatte. Sie bauten das Schiff nach und besaßen bald eine eigene, schlagkräftige Flotte. So konnten die Römer die Phönizier besiegen und den Mittelmeerraum erobern. Im 2. Jahrhundert vor Christus zerstörten römische Heere Karthago. Als Alexander der Große später Tyros zerstörte, war die Vorherrschaft der Phönizier in Nordafrika endgültig gebrochen.