Wie steht Afrika heute da?

Afrika blickt zurück auf eine lange, großartige Geschichte. Diese Geschichte ist um viele Jahrtausende länger als die schlimme Zeit des Sklavenhandels und der Kolonisierung. Doch mit den Folgen der Kolonialisierung und des schrecklichen Menschenhandels kämpfen die afrikanischen Völker noch heute.

            Schreibendes Kind

Völker wurden auseinander gerissen, einige Stämme wurden fast vollständig vernichtet, Millionen Menschen wurden verschleppt und in Zwangsarbeit geknechtet, wertvolle Bodenschätze wurden geraubt.  Gut, dass diese schlimmen Zeiten vorbei sind. Die meisten Völker besinnen sich auf ihre große Vergangenheit.  Und sie sorgen sich mehr um die Zukunft ihrer Kinder. Sie haben dabei eine ganze Menge Probleme zu lösen: alle Kinder brauchen Zugang zu sauberem Wasser. Armut muss beseitigt und die medizinische Versorgung verbessert werden. Kinder müssen vor Gewalt geschützt werden, das gilt insbesondere in Kriegsgebieten. Außerdem müssen die Voraussetzung für bessere Bildung geschaffen werden. Eine ganze Menge also, was auf dem Zettel der afrikanischen Politiker steht.

Armut und Reichtum in Afrika

Die Mehrheit der Afrikaner hat leider nicht an dem Reichtum des Kontinents teil. Dabei finden sich in den Böden zahlreicher Länder wertvolle Rohstoffe wie Gold, Diamanten, seltene Erden oder Erdöl. Häufig verteilen die Regierungen auch den Reichtum im Land nicht gerecht. Hinzu kommt, dass weltweite Konzerne die Rohstoffe afrikanischer Länder ausbeuten. Seit einiger Zeit gibt es auch ein neues Phänomen: es nennt sich "land grabbing". Internationale Konzerne kaufen ganze Landstriche für billiges Geld auf und betreiben auf dem Land Monokulturen. Dauerhaft werden durch Monokulturen die Böden zerstört. Langsam besinnen sich die Völker darauf, die Rohstoffe im eigenen Land zu verarbeiten. So wird die Wirtschaft gestärkt. Auch beginnen sich auch die Regeln des "Fairtrade" durchzusetzen. Mehr als die Hälfte der Afrikaner arbeitet in der Landwirtschaft. Durch faire Preise für Kakao, Kaffee, Palmöl oder Blumen verdienen die Menschen gerechte Löhne.

Tipp: Wir können zu einer Verbesserung der afrikanischen Wirtschaft beitragen, wenn wir beim Einkauf Produkte mit einem Fairtrade Siegel auswählen.

Große Ziele erreicht man nur in kleinen Schritten

In manchen afrikanischen Ländern herrscht heute Krieg, in manchen gibt es Dürreperioden und Hungersnöte. In manchen Regionen kosten immer noch schlimme Krankheiten wie Malaria oder Aids vielen Menschen das Leben. Doch einige Kriege konnten beigelegt werden, die medizinische Versorgung wurde in zahlreichen Ländern verbessert und schlimme Seuchen wurden eingedämmt. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: "Für eine Träne gibt es tausend Lächeln." Viele Völker konnten ihre Kultur und die Schönheit ihrer Länder bewahren. Einige Staaten wie Ghana oder Südafrika haben demokratische Regierungsformen geschaffen. So hat die Bevölkerung hat einen größeren Einfluss auf politische Entscheidungen als in früheren Zeiten. Kindergärten, Schulen und Universitäten werden gebaut. Die Menschen schaffen eine Zukunft für ihre Kinder und senden damit ein Zeichen der Hoffnung in die Welt.

Gemeinsam ist man stärker

Alle Länder Afrikas sind heute unabhängig. Nachdem sich in jedem Land eine eigene Regierung gebildet hatte, kamen die Oberhäupter von 30 afrikanischen Staaten zusammen, um über die Zukunft Afrikas zu beraten. Sie gründeten die Afrikanische Union mit Sitz in Addis Abeba, Äthiopien. In der Afrikanischen Union werden Beschlüsse gefasst über eine gemeinsame Verteidigung, wichtige Bildungsaufgaben und gemeinsame Lösungen für Kriege, Dürreperioden und Hungersnöte. Seit fünfzig Jahren besteht die Afrikanische Union, seitdem spricht Afrika mit einer Stimme. Die Afrikanische Union ist heute als Vertreterin afrikanischer Interessen anerkannt. Und die Länder der Welt hören die laute Stimme Afrikas.  

Schon gewusst? Jedes Jahr am 25. Mai feiern die afrikanischen Länder die Gründung der Afrikanischen Union, die 1963 in Addis Abeba stattgefunden hat.

     

Wie funktioniert die Politik in afrikanischen Ländern?