Mbote, willkommen in der Demokratischen Republik Kongo, dem riesigen Staat in Zentralafrika!
Die Demokratische Republik Kongo ist ein Land im Zentrum von Afrika, mit dem größten Regenwald des Kontinents. Die Völker des Regenwaldes leben noch ursprünglich und hüten viele Geheimnisse über alte Kulturen und Königreiche. Komm mit und entdecke die faszinierende Welt des Dschungels und lerne die Völker im Kongo kennen.
Lage
Die Demokratische Republik Kongo liegt im Herzen von Afrika. Kongo, wie das Land auch genannt wird, besitzt einen kurzen Küstenstreifen am Atlantik und dehnt sich wie ein riesiger Ballon ins Innere des Kontinents aus. Kongo ist umgeben von der kleineren Republik Kongo, der Zentralafrikanischen Republik, Sudan, Angola und Sambia. Im Osten erstreckt sich das Ruwenzori Gebirge. Hier liegen die großen afrikanischen Seen, die eine natürliche Grenze zu Tansania, Burundi und Ruanda bilden. Der größte See ist der Tanganjika See, der an manchen Stellen mehr als tausend Meter tief ist.
Zum Vergleich: Kongo ist der drittgrößte Staat des Kontinents und sieben mal so groß wie Deutschland.
Landschaften
Das Land ist geprägt vom Kongo und den riesigen Regenwaldgebieten, die 60 Prozent von Kongo bedecken.
Das Kongobecken im Nordwesten
Das Kongobecken ist das zweitgrößte Regenwaldgebiet der Erde. Es erstreckt sich zwischen dem Ruwenzori Gebirge und dem Atlantik. Das Becken ist wie eine riesengroße Schüssel, in die ganz Alaska hineinpassen würde. Nur das Amazonasbecken ist größer. Es ist ein wesentlicher Teil der grünen Lunge, die unsere Erde längs des Äquators umspannt. Zeitweise wird das Kongobecken vom Strom und seinen Zuflüssen überschwemmt. Dann kann man nicht mehr durch dieses Gebiet reisen, denn die Straßen sind nicht mehr befahrbar. Der tropische Regenwald ist von Feuchtsavannen umgeben.
An den Rändern erheben sich große Gebirgszüge wie das Ruwenzori Gebirge im Osten. Der Fluss Kongo und seine zahlreichen Zuflüsse haben eines der reichsten Wildtiergebiete geschaffen.
Das Kongobecken - ein bedrohtes Paradies, in dem einst Tiere und Menschen friedlich zusammen lebten
Das Kongobecken wird seit etwa 50 000 Jahren von den Waldvölkern der Ba’ Aka bewohnt, einem der ältesten Jägervölker der Erde. Sie kennen die Geheimnisse der Wälder und seinen Reichtum an Tieren und Pflanzen besser als jedes andere Volk. Mehr als 70 Millionen Menschen leben vom Wald und seinen natürlichen Schätzen. Etwa die Hälfte der Regenwälder wurde zur Abholzung freigegeben. Das hat dazu geführt, dass 80 Prozent der ursprünglichen Wälder zerstört sind. Die nachwachsenden Wälder sind weit weniger artenreich und vielfältig als der ursprüngliche Urwald. Deshalb haben sich weltweit Initiativen gebildet, um den tropischen Wald vor weiterer Abholzung zu schützen.
Hohe Gebirgszüge im Osten
Im Osten liegen die hohen Gebirgszüge, die Virunga Vulkane und das Ruwenzori Gebirge. Die Ruwenzori Berge erstrecken sich im Osten Kongos. Sie wurden von den ersten griechischen Reisenden, die Afrika erkundeten, als “Mondberge” bezeichnet. Denn die zauberhafte Gebirgslandschaft mit ihren exotischen Pflanzen und seltenen Tieren wirkte auf sie wie eine Phantasiewelt.
Die Bergkette ist gebogen wie eine Wirbelsäule. Sie zieht sich durch Zentralafrika und bildet die Grenze zu den Ländern im Osten von Kongo. Der höchste Berg des Ruwenzori-Gebirges ist der Pic Marguerite mit über fünftausend Meter Höhe. In den Ruwenzori Bergen leben Gorillas und die seltenen Okapis. Manche behaupten, dass das Ruwenzori die schönste Berglandschaft Afrikas ist. Auf den Virunga Vulkanen gedeihen dichte, unberührte Bergregenwälder, die von immerwährendem Nebel verhüllt werden. Auf den fruchtbaren Böden ist eine vielfältige Pflanzenwelt entstanden, die einen idealen Lebensraum für Tiere aller Art bietet. Bisher wurden über 1000 verschiedene Vogelarten und 11 000 verschiedene Pflanzen erfasst.
Die großen Seen
Im zentralafrikanischen Graben haben sich die “Großen Seen” Afrikas gebildet, der Albertsee und der Tanganjika-See, den du auf dem Foto oben siehst. Die malerischen Ufer des Tanganjika-Sees im Südosten erinnern an die französische Riviera. Der Tanganjika-See ist der zweitgrößte See in Afrika. Er ist bis zu 1.450 Meter tief. Sein Einzugsgebiet beträgt 231 000 km². Er ist sehr alkalisch, trotzdem ist er sehr fischreich. Über 310 verschiedene Fischarten leben darin, die meisten sind endemisch, das bedeutet, sie kommen nur hier vor. Die häufigste Fischart sind Buntbarsche. Die meisten Anwohner leben vom Fischen. Die Kinder suchen am Strand nach Muscheln und Krebsen, während die Väter und älteren Geschwister den Fang abladen. Auf dem Foto unten siehst du den Kivu-See. Durch diesen See verläuft die Grenze zwischen der DR Kongo und Ruanda. Der See enthält Methangas, daher ist er nicht sehr artenreich.
Im Norden und Süden des Landes erstrecken sich Trockensavannen. Während der Kolonialzeit wurden hier riesige Rinderfarmen angelegt, denn die Savannen sind ideale Weidegründe für Rinder. Das konnte allerdings nur gelingen, weil es eine Rinderart gibt, die gegen die TseTse-Fliege resistent ist, das Ndama-Rind.
In Kongo wurden sieben große Nationalparks eingerichtet, in denen die Regenwälder und die Tiere unter besonderem Schutz stehen. Fünf davon wurden von UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt, darunter der berühmte Virunga Nationalpark, in dem die seltenen Berggorillas leben.
Nachteil der Naturparks: Die darin lebenden Waldvölker leben von der Jagd, deshalb werden sie vertrieben. Doch Waldvölker sind es vor allem, die die Wälder schützen!
Klima: Die Demokratische Republik Kongo erstreckt sich beiderseits des Äquators. Hier herrscht Äquatorialklima, das bedeutet, dass es ganze Jahr über warm und feucht ist mit Temperaturen um 26°. Im Norden und Süden des Landes gibt es einen Wechsel von Regen- und Trockenzeit.
Mehr über die Regenwälder Afrikas
Der Fluss Kongo
Der Kongo ist der zweitgrößte Fluss Afrikas mit einer Länge von 4374 km. Er entspringt im Mitumba Gebirge, im Süden des Landes. Hier nennen die Einwohner den Fluss Lualaba.
Er fließt nach Norden und umrundet das Kongobecken in einem weiten Bogen. Dann macht er sich auf nach Westen. Auf seinem Weg zum Atlantik erhält er zahlreiche Zuflüsse und verbreitert sich zu einem riesigen Strom. Er durchfliesst Savannen und tropische Regenwälder. In einem großen Delta mündet er in den Ozean.
Wie wir den Regenwald schützen können