Afrikanische Sprachen
„Wer das Wort kennt, kennt die Welt“ heißt ein afrikanisches Sprichwort.
In Afrika werden über 2000 Sprachen gesprochen, mehr als auf jedem anderen Kontinent. Hier erfährst du, in welchen Regionen welche Sprachen besonders häufig gesprochen werden.
Sprachen in Nordafrika
Arabisch spricht fast jeder in Nordafrika. Und Französisch beherrschen auch viele Bewohner, denn fast ein Jahrhundert zählten fast alle Länder Nordafrikas zu französischem Kolonialgebiet. Daneben hört man häufig Fulfulde, Lingala und die Berbersprachen. Eine bekannte Berbersprache ist Tamakesch, die Sprache der Tuareg.
Amharisch ist eine sehr alte Sprache
Die Kinder in Äthiopien haben es nicht leicht, schreiben zu lernen. Ihre Schrift ist eine Silbenschrift. Die amharische Schrift besteht aus 276 verschiedenen Buchstaben, die sich aus 28 Konsonanten und sieben Vokalen zusammensetzen. Das ist der Grund, weshalb die amharische Schrift aussieht, als würde sie aus lauter kunstvollen Ornamenten bestehen. Wieso ist das Amharische so ungewöhnlich? Äthiopien hat eine Jahrtausende alte Geschichte mit einer ebenso alten Kultur. Diese Kultur drückt sich in der Vielzahl von Wörtern und Zeichen aus.
Ägyptische und andere afrikanische Schriften
In Afrika haben sich viele Schriftsysteme entwickelt. Ostafrikanische Völker nutzen schon lange verschiedene Schriftsysteme und haben ihr Wissen in Manuskripten, Schrifttafeln und Schriftrollen festgehalten. Die älteste Schrift in Afrika ist die ägyptische, die seit mehreren tausend Jahren besteht. Sie besteht hauptsächlich aus Symbolen und deren Kombination. Das Schriftsystem der Amhara in Äthiopien ist dagegen vergleichsweise jung, es wird erst seit vielen Jahrhunderten genutzt. Amhara besteht aus Symbolen und vielerlei Zeichen. Darüber hinaus gibt es das koptische Alphabet in Ägypten und Libyen oder das arabische Alphabet, das Muslime mit dem Koran lernen.
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In Zentral- und Ostafrika sprechen viele Swahili
In Zentralafrika werden etwa 500 unterschiedliche Sprachen gesprochen, von denen die meisten miteinander verwandt sind. Man gab dieser Sprachfamilie den Namen Bantu. Das Wort bedeutet "Mensch" und besagt, dass sich alle diese Sprachen vermutlich aus einer Ursprache entwickelt haben. Als Zentrum dieser Ursprache vermutet man das heutige Kamerun. Wichtige Bantusprachen sind Kongo, Ruanda, Makua und Suaheli. Suaheli wird in Ostafrika und zum Teil auch in Zentralafrika gesprochen. 100 Millionen Afrikaner beherrschen diese Sprache. Viele Ostafrikaner sprechen auch Englisch, denn der Osten Afrikas gehörte vor hundert Jahren zum britischen Kolonialgebiet. Sicher kennst du einige Worte in Suaheli wie Safari, Simba - das bedeutet Löwe - und Jambo, die Begrüßung in Ostafrika. Suaheli ist so leicht zu lernen wie Englisch. Wenn du nach Kenia oder Tansania fährst, wirst du dich mit 30 Swahili Worten gut verständigen können.
In Westafrika gibt es viele Worte für Wasser
Fällt dir ein anderes Wort für „Auffüllen“ ein, das nicht genau dasselbe bedeutet? In der Sprache der Hausa, einem Volk in der Sahelzone, gibt es zwei Worte dafür. Das eine drückt aus, ob man von oben ein Gefäß mit Wasser füllt. Das andere beschreibt, ob man ein Gefäß unter Wasser taucht. Diese zweite Art des Auffüllens heißt „bul-bul-la“. Wenn man das Wort laut ausspricht, hört man geradezu, wie die Luft aus dem Gefäß blubbert. 50 Millionen Afrikaner sprechen Hausa, besonders in Niger und Nigeria. Hausa zählt damit zu den meistgesprochenen Sprachen neben Suaheli.