Die Geschichte von Simbabwe

Felszeichnung der Buschmenschen (c) RhodesianaWir machen eine Zeitreise in das Südafrika im Jahr 50 000 vor Christus. Die Khoisan, ein Jägervolk auf dem Kontinent,  besiedelten das südliche Afrika. Sie zogen  in kleinen Familienverbänden umher und lebten vom Jagen und Sammeln. Ihre Felsmalereien zeugen von der Jagd. Sie folgten den Antilopen und erlegten sie mit Speeren. Als die Bantu auf Völkerwanderung gingen und das Gebiet des heutigen Simbabwe erreichten, veränderte sich das einstige Paradies. Die Bantu bauten Siedlungen und moderne Städte, spezialisierten sich auf verschiedene Berufe und begannen Handel zu treiben. Sie legten den Grundstein für das moderne Simbabwe.
Das Reich der Shona

Karte vom südlichen Afrika von Wllem Janszoon Blaeu 1571-1638 (c) libweb5.princeton.edu

In den Jahrhunderten nach Christi Geburt herrschte Rush-hour in Simbabwe. Bantu-Völker aus dem Kongogebiet wanderten ein und verdrängten die Khoisan und Buschmenschen. Unter den Einwanderern befanden sich die Shona, die Baukünstler waren. Sie schufen beeindruckende Städte und Steinbauten, die du noch heute in Simbabwe sehen kannst. Zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert entwickelten die Shona Groß Simbabwe als Zentrum ihres Reiches. Sie hatten Zugang zu den Häfen an der ostafrikanischen Küste und trieben Handel mit China und Europa. Als Portugal die Häfen an der Ostküste eroberte, brach der Handel der Shona zusammen und ihr Reich zerfiel. Aus dem Süden drangen die Ndebele aus Südafrika in ihr Gebiet ein. Sie unterwarfen die Shona und gründeten ein eigenes Reich. Die Karte rechts im Bild zeigt das südliche Afrika im 16. Jahrhundert. Groß Zimbabwe war als Simbaoe zwischen Sambesi und Limpopo eingezeichnet. Die Schiffe deuten die Vorherrschaft der Portugiesen über den Seeweg nach Indien an.

Die Kolonialzeit

Cecil Rhodes (c) wikimedia commons

Anfang des 17. Jahrhunderts hatten sich die Portugiesen an der Ostküste festgesetzt, denn sie wollten den Welthandel beherrschen. Am Hinterland waren sie nicht interessiert. Ganz im Gegensatz zu den Briten. Die Briten wollten die Herrschaft über die Kolonien, um die Bodenschätze der besetzten Länder auszubeuten. Ein berüchtigter Landräuber war der Brite Cecil Rhodes, ein Abenteurer und kleverer Geschäftsmann. Er erkannte, dass das Landesinnere nicht nur reich an fruchtbaren Böden war sondern auch an wertvollen Bodenschätzen. Ab 1893 eignete er sich das Ndebeleland an. Die einheimischen Völker wehrten sich gegen diesen unerhörten Landraub. Es kam zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Briten und den Shona und Ndebele. Die Briten waren mit weit moderneren Waffen ausgestattet als die afrikanischen Völker. Sie unterwarfen die Ndebele und Shona und erklärten das eroberte Land zu ihrem Siedlungsgebiet. Nach Cecil Rhodes wurde es Rhodesien genannt. Britische Farmer wanderten ein und teilten das Land unter sich auf. Rücksichtslos begannen sie, die Schätze des Landes auszubeuten.

Die Unabhängigkeit

Die erste Regierung von Rhodesien 1923 (c) Georgio2

Ihre Herrschaft dauerte bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts. Rechts im Bild siehst du die erste Regierung von Südrhodesien im Jahr 1923, wie Simbabwe damals genannt wurde.  Kein schwarzer Vertreter befand sich unter der damaligen Regierungsmannschaft. Die weiße Regierung forderte die Unabhängigkeit von der britischen Krone. 1965 erklärten sie Südrhodesien für unabhängig. Großbritannien stimmte dieser Erklärung zwar nicht zu, wehrte sich aber auch nicht dagegen. Afrika befand sich in einem Umbruch. Die schwarzen Völker wollten nicht mehr von der weißen Minderheit ausgebeutet werden. Sie rebellierten, gründeten eigene Volksparteien und kämpften darum, die Politik des Landes mit zu bestimmen. Es folgte ein jahrelanger Guerillakrieg. Die einst blühende Wirtschaft erlahmte.

Aus Südrhodesien wird Simbabwe

Der beharrliche Kampf der Afrikaner um politische Teilhabe wurde schließlich belohnt. Im März 1978 wurde eine Übergangsregierung geschaffen. Freie Parlamentswahlen wurden abgehalten. Ein ehemaliger Lehrer namens Robert Mugabe kämpfte dafür, dass das Land den einheimischen Völkern zurückgegeben wird. Er hielt flammende Reden und gewann immer mehr Zulauf. Er wurde 1978 mit überwältigender Mehrheit ins Amt gewählt. Am 18. April 1980 wurde das Land offiziell in die Unabhängigkeit entlassen. Die erste Handlung der afrikanischen Völker bestand darin, den Namen des barbarischen Landnehmers Rhodes auszulöschen. Sie benannten das Land nach dem einstigen Königreich Groß Simbabwe um. Fortan hiess das Land Simbabwe. Und seitdem erst wissen wir Europäer von dem Königreich Groß Simbabwe.

 

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