Unsere Zugvögel und der Klimawandel

Wirf mal einen Blick zum Himmel, da herrscht nämlich gerade Hochbetrieb. Nicht wegen der Urlaubsflieger. Die sind wegen der Corona-Pandemie fast alle derzeit auf dem Boden. Es sind unsere gefiederten Freunde! Etwa die Hälfte unserer Vögel geht im Spätsommer und im Herbst auf große Reise, manche fliegen bis nach Südafrika. 100 Millionen fliegen in Schwärmen, die meisten richten sich nach dem Klima. Langstreckenzieher machen sich schon im Spätsommer oder Frühherbst auf in den Süden.  So ist der Kuckuck acht Monate im Jahr auf Reisen, von Mitte August bis Mitte April.  

Schon gewusst? Zugvögel fliegen nicht wegen der kalten Temperaturen weg, sondern weil sie nicht mehr genug Futter finden. Schnee, Kälte und die kürzeren Tage erschweren die Suche nach Insekten und Samen.

Der Klimawandel und die Reisepläne der Zugvögel

Durch den Klimawandel haben sich die Reisepläne der Zugvögel allerdings verändert. Die Langstreckenzieher werden seltener, manche Kurzstreckenzieher ziehen gar nicht mehr weg oder überwintern in Südeuropa. Manche Vogelarten haben sich an den Klimawandel angepasst, je nach Witterung beginnen sie ihre Wanderung später. Sie ziehen nicht mehr so weit in den Süden wie früher. Zum Beispiel Mönchsgrasmücken, die eigentlich nach Südfrankreich oder Spanien ziehen sollten, überwintern immer häufiger hier. Auch der Zilpzalp überwintert gerne in Deutschland oder etwas südlicher. Der kleine Laubsänger ist früher auch immer in den Mittelmeerraum gezogen. Arten, die bis spät in den Herbst bei uns bleiben, wie z.B. die Amsel, entscheiden von Fall zu Fall, ob sie diesen Winter weiterwandern oder hierbleiben.

Wanderrouten bergen viele Gefahren

Am schwierigsten passen sich die sehr weit wandernden Zugvögel an. Denn sie folgen einem genetischen Programm und reagieren langsam auf die sich verändernden Umweltbedingungen. Auch Mutationen verändern ihre Bereitschaft zu wandern. Wägen die Zugvögel ab, was gefährlicher ist, hierbleiben oder wegfliegen? Vermutlich. Denn die weit ziehenden Arten durchqueren viele verschiedene Lebensräume, und nicht nur das! Sie überfliegen verschiedene geografische Breiten. Auf dem Weg von hier bis Ostafrika warten viel mehr Gefahren als wenn ein Zugvogel nur zwischen Süddeutschland und Nordspanien pendelt.

Nur Vogelarten, die sich anpassen werden überleben

Anpassung ist gefordert, damit die Langstreckenzieher den Klimawandel überstehen. Arten, die sich nicht anpassen, haben eine geringere Überlebenschance. Unsere klassischen Zugvögel, die über die Sahara bis nach Zentral- oder Südafrika fliegen, werden es schwer haben. So zum Beispiel der Gartenrotschwanz, der Sumpfrohrsänger, die Nachtigall wie auch Kraniche und Greifvögel. Für Kraniche sind wir in Deutschland ganz besonders verantwortlich. Der Kranich ist einer der eindrucksvollsten Vögel. Rund 11.000 Brutpaare leben heute in den Bruchwäldern, Feldsöllen und Auen Deutschlands. Ihre Rastplätze zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten in Skandinavien, Polen und den baltischen Staaten in Deutschland müssen wir erhalten.

Störche gehören zu den Gewinnern

Manche Vogelarten sind flexibel, die sogenannten Kulturfolger stellen sich darauf ein, wo wir Menschen ihnen den besten Lebensraum bieten. Zum Beispiel die Weißstörche. Sie waren schon fast ausgestorben. Doch seit viele ihre Winter in Spanien verbringen, haben sich die Bestände im Westen Deutschlands gut entwickelt.

Schon gewusst? Der Naturschutzbund Deutschland veröffentlicht zu der jährlichen Birdwatch-Aktion eine Liste der Top 12 der Zugvögel.

Mehr über die Reise der Zugvögel nach Afrika

Geht auf die Reise und entdeckt mit den Zugvögeln unseren Nachbarkontinent!

Angelika und das Team von afrika junior

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Tipp: Erkundet Afrika mit den Buschpiloten!

Was es sonst noch gibt:

Afrikanische Kinderspiele, allein, zu zweit oder in Gruppen

 

Vorschau: Besucht uns im Oktober wieder und erfahrt das Neueste aus Afrika.